Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

7 hilfreiche Tipps zum Kauf einer Kaltschaum-Matratze

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 19. November 2015 15:42:45 Z

 

Sie sind auf der Suche nach einer neuen Matratze? Sie haben bereits von Kaltschaum gehört und wollen sich ausführlicher informieren? Hier erkläre ich Ihnen, auf was Sie beim Kauf achten sollten und welche Marken geeignet sind.

Unsere Tipps zum Matratzenkauf kurz und knapp auch auf YouTube:

Welche Kaltschaum-Matratze ist die Richtige?

Wie in vielen bereits veröffentlichten Beiträgen von uns erklärt, muss die Individualität in den Vordergrund gestellt werden. Es gibt nicht die EINE richtige Matratze, aber es gibt Dinge, die man wissen sollte, wenn man den Kauf einer Kaltschaum-Matratze plant.

Auch wenn die Kaltschaum-Variante sicherlich die simplere Art der Matratze darstellt, kann man auch hier gute Matratzen vorfinden. Wie bei allen Matratzen muss die Mischung aus Unterstützung und Druckentlastung stimmen. Hinzu kommen die Atmungsaktivität und Haltbarkeit. Auch gute Kaltschaum-Matratzen darf man für die nächstem zwölf Jahre nach Kauf einplanen.

Wie funktioniert eine Kaltschaum-Matratze?

Schaum alleine ist zu wenig anpassungsfähig, um einen guten Liegekomfort erwarten zu können. Der Schaum wird also bearbeitet. Durch Einschnitte und Materialentnahmen werden die sogenannten Zonen geschaffen. Durch die Zonen sollen Schulter, Taille und Becken entsprechende Anpassung finden. Da diese Maße bei allen Menschen unterschiedlich sind, bedarf die Suche nach der richtigen, individuellen Zonierung einer guten Beratung. Wer einfach irgendeine Matratze wählt, wird nur auf einer von 30 Matratzen richtig liegen. 29 wären ungeeignet. 7-Zonen Matratzen sind übrigens Standard und nichts Besonderes.


 

Wo sind die 7 Zonen?

Wenn wir von der Mitte ausgehen gibt es dort die Beckenzone. Daneben liegt die Taillenzone und daneben die Schulterzone - und das auf beiden Seiten. Kopf- und Fußbereich sind meist wenig bearbeitet. Es sind also 7 Zonen, weil man die Matratze drehen kann. Ergonomisch gibt es nur die oben genannten drei Zonen, welche wichtig sind. Wer also glaubt eine 7-Zonen Matratze sei etwas Außergewöhnliches, der irrt. Es gehört zu einer Kaltschaum-Matratze ebenso dazu wie Reifen zu einem Auto.

Gibt es Unterschiede bei den Schäumen?

Ja - und zwar riesengroße. Ein Beispiel: Bestellen Sie in zehn Restaurants Gulaschsuppe, und Sie werden zehn verschiedene Geschmackserlebnisse haben. Das gleiche gilt bei Kaltschaum-Matratzen. Die Zusammensetzungen sind grundlegend unterschiedlich, ebenso die Qualitäten. Ich kann eine Gulaschsuppe aus minderwertigem Fleisch herstellen oder aus hochwertigem Kobe-Rind. Auch bei Matratzen bestimmt der Kunde, was er kaufen möchte. Billig oder hochwertig. Aber wer glaubt, Hochwertiges zum niedrigsten Preis zu bekommen, sollte hinterfragen, wie das funktionieren soll.

Zum Preis: Was kostet eine Kaltschaum-Matratze?

Eine Kaltschaum-Matratze hat einen Wert. Dieser berechnet sich aus Material und der Bearbeitung des Schaums. Lassen Sie sich nicht von Rabatten und Mondpreisen täuschen: Eine Matratze ist immer das wert, was man am Ende bezahlt. Das können wir Ihnen beweisen! Sie glauben, ein Schnäppchen wartet auf Sie? Zeigen Sie uns dieses Angebot und wir zeigen Ihnen die Originalpreisliste. Sie werden erkennen, dass Sie durchaus den normalen Preis gezahlt hätten. Der angegebene Preis ist einfach zu hoch! Testen Sie uns!

Und um der Frage nach den Kosten nachzukommen: Kaltschaum-Matratzen bekommen Sie zwischen 50 und 2.000 Euro. Der Kunde bestimmt die Qualität und die ergonomischen Eigenschaften, die er haben möchte.

Es ist ähnlich wie beim Autokauf: Fiat oder BMW? Um im Bild zu bleiben: Porsche gibt es im Kaltschaumbereich nicht. Wer Luxus unabhängig von Ergonomie kaufen möchte, sollte Taschenfederkern bevorzugen. Hier kann man auch über 4.000 Euro pro Matratze ausgeben. Diese Modelle haben wir nicht im Geschäft, weil wir da wirklich von Luxuxartikeln sprechen und nicht nur von gesundem Schlaf. Den gibt es viel günstiger.

Spielt der Lattenrost bei Kaltschaum-Matratzen eine Rolle?

Mehr als bei Taschenfederkern-Matratzen, das ist sicher. Aber was an Lattenrost beziehungsweise Unterfederung notwendig ist, bestimmt die Matratze. Hier ist der Kunde von der guten Beratung abhängig. Grundsätzlich muss man aber nicht mehr einen neuen Lattenrost erwerben, wenn man sich eine neue Matratze sucht. Lassen Sie sich nichts aufschwatzen!

FAZIT:

Welche Kaltschaum-Matratzen sind also zu empfehlen?
Wie oben beschrieben, ist das sehr individuell. Aber es gibt Hersteller, die man bei seiner Suche einbeziehen sollte: Ganz weit vorne stehen sicherlich RÖWA, Metzeler und Rummel. Vom reinen Preis-Leistungsverhältnis gesehen sind diese Hersteller sicherlich Vorzeigeunternehmen. Etwas kritischer sollte man Schlaraffia betrachten. Den ursprünglichen Hersteller gibt es nicht mehr. Die Namensrechte wurden von einem belgischen Schäumer gekauft und werbetechnisch clever eingesetzt.
Es gibt viele Hersteller, die solide Qualität anbieten, zum Beispiel Fey, Optimo oder Werkmeister.
Prüfen Sie aber auf jeden Fall vor der Kaufentscheidung, ob es sich um einen wirklichen Hersteller handelt oder einen Importeur.
Das Siegel Made in Germany sagt leider nichts aus. Wenn man containerweise Matratzenkerne aus Asien importiert und Matratzenbezüge in Kasachstan nähen lässt, muss man in Deutschland nur den Kern in den Bezug packen - schon darf ich Made in Germany daraufschreiben.