Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Mehr Schlafkomfort mit einem Matratzen-Topper

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 1. Dezember 2019 19:00:25 Z

Mit einem Topper für Matratzen lässt sich der Komfort einer Matratze deutlich verbessern. So ist es kein Wunder, dass Matratzenauflagen immer beliebter werden. Ist die Matratze beispielsweise etwas zu hart, kann dies durch einen weichen Topper ausgeglichen werden. 

Im umgekehrten Fall verleiht eine gute Auflage einer zu weichen Matratze mehr Stabilität. Matratzenauflagen sind aus unterschiedlichen Materialien erhältlich. Doch welches Material ist für welchen Schlaftyp das richtige? Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Matratzenauflagen: die Materialien und die wichtigsten Unterschiede

Gute Topper können aus folgenden Materialien bestehen:

  • Kaltschaum
  • Viscoschaum
  • Gelschaum
  • Latex

Topper aus Kaltschaum

Topper aus Kaltschaum werden häufig gekauft. Sie sind im Vergleich zu anderen Materialien etwas günstiger und bieten dennoch sehr gute Liegeeigenschaften. Kaltschaum passt sich punktelastisch an die Körperkontur an und hat eine gute Stützwirkung sowie eine hohe Rückstellkraft. Das Material geht nach dem Eindrücken sofort in seine ursprüngliche Form zurück.

Kaltschaum-Topper sind eher fest und können so auch eine etwas zu weiche Matratze ausgleichen. Auflagen aus diesem Material sind ideal für Bauch- und Rückenschläfer und Menschen mit hohem Körpergewicht.

Topper aus Viscoschaum oder Memoryschaum

Viscoschaum ist ein ursprünglich für die NASA entwickelter Schaum, der auch als Memoryschaum bezeichnet wird. Topper aus Viscoschaum führen zu einer sehr guten Druckentlastung, sie sind daher ideal für Menschen, die unter Druckschmerzen beispielsweise im Schulterbereich leiden und auch bei Rheuma empfehlenswert.

Das Material schmiegt sich an den Körper an, ist aber im Vergleich zu Kaltschaum träge. Wird Memoryschaum eingedrückt, geht er nicht sofort in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Sehr dicke Topper aus Memoryschaum haben aufgrund der Trägheit des Materials den Nachteil, dass die natürliche Bewegung im Schlaf behindert wird. Zudem sind sie vergleichsweise warm.

 

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Topper aus Latex

Latex ist ein Naturmaterial, das besonders atmungsaktiv ist. Topper aus Latex sind weich und punktelastisch und dabei sehr komfortabel. Sie sorgen für eine angenehme Druckentlastung.

Latex hat ein hohes Eigengewicht, deswegen sollte ein Topper aus Latex unbedingt passend zur Matratze gekauft werden. Die Matratze muss eine gewisse Festigkeit und Stabilität aufweisen, damit der Topper die Matratze nicht eindrückt. Latex-Topper sollten beispielsweise nicht auf Matratzen aus Memoryschaum gelegt werden. Die Kombination aus Latex-Topper und Federkernmatratze ist hingegen gut.

Topper aus Gel oder Gelschaum 

Gel ist ein relativ neues Material für die Matratzenproduktion. Viele Hersteller haben Gelschäume oder Geleinlagen entwickelt, die unter verschiedenen Markennamen vertrieben werden. Gel-Topper gibt es in unterschiedlichen Varianten.

Zum einen gibt es Auflagen mit kleinen Kammern, die mit Gel gefüllt sind. Zum anderen gibt es spezielle Schäume, die sich wie ein Gel verhalten, auch Gelschaum genannt. Die Materialeigenschaften beider Varianten sind ähnlich.

Gel-Topper haben eine sehr gute Elastizität, sie passen sich optimal an den Körper an und sorgen für eine hohe Druckentlastung. Sie sind ideal für Seitenschläfer, da sie Druckschmerzen in der Schulter verhindern können.

Worauf müssen Sie beim Kauf eines Matratzen-Toppers achten?

Der Matratzen Topper sollte aus einem hochwertigen Material bestehen und auf Schadstoffe geprüft sein. Die oben beschriebenen Materialien sind grundsätzlich gut, dennoch jedes Material hat seine speziellen Eigenschaften und Einsatzgebiete. Vor dem Kauf lohnt es sich, sich weitergehend über die verschiedenen Topper-Materialien informieren, und welches Material unter bestimmten Bedingungen am besten für Sie geeignet ist.

Einen guten Schaum erkennen Sie am Raumgewicht. Das Raumgewicht eines Kaltschaum Toppers sollte nicht unter RG 30 liegen. Testergebnisse zum Beispiel von Ökotest sind ebenfalls hilfreich für die eigene Kaufentscheidung.

Wichtig: Der Topper sollte zur Matratze passen

Idealerweise sollten Topper und Matratze aufeinander abgestimmt werden. Ist die Matratze beispielsweise sehr hart, darf der Topper ruhig etwas weicher und elastischer sein, um die Liegeeigenschaften der Matratze zu verbessern. Auf eine weiche Matratze wird prinzipiell ein weicher Topper gelegt.

Wird der Topper allerdings gekauft, um eine zu weiche Matratze aufzuwerten, muss er eine gute Stabilität aufweisen.

Welcher Topper passt zu welcher Schlafposition? 

Der Topper wird immer passend zur bevorzugten Schlafposition gekauft. Menschen, die auf dem Bauch schlafen, benötigen eine besonders feste Unterlage, für sie ist ein Modell aus Kaltschaum empfehlenswert.

Seitenschläfer brauchen eine gute Druckentlastung, vor allem im Schulterbereich. Für sie empfehlen sich Produkte aus Latex oder Gelschaum. Viscoschaum bietet auch eine gute Druckentlastung, ist aber aufgrund der Trägheit für Seitenschläfer nicht ideal.

Rückenschläfer brauchen ebenfalls eine etwas feste Unterlage, sie darf aber ruhig etwas nachgeben. Ideal sind Topper aus Latex oder Gelschaum. Auch ein guter Kaltschaum-Topper ist für Rückenschläfer geeignet.

 

 

Welche Höhe sollte der Topper haben?

Damit der Topper seine Wirkung entfalten kann, darf er weder zu hoch noch zu flach sein. Außerdem sollte die Höhe zum Körpergewicht passend gewählt werden. Je höher das Körpergewicht, desto höher muss auch der Topper sein. Eine Höhe von 5-6 cm liegt im mittleren Bereich, flacher als 4 cm sollten Topper hingegen nicht sein.

Fazit: Der Topper sollte immer passend zu Matratze und zum Schlaftyp gekauft werden. Dann steht einem erholsamen Schlaf nichts mehr im Wege!