In meinem Buch "Schlafnavigation" widerlege ich 50 Schlafmythen und Falschaussagen. In diesem Beitrag zeige ich auf, warum die oben getätigte Aussage FALSCH ist!
Nein, das ist leider falsch. Es gibt bei einer Matratze unzählige Faktoren, die darüber entscheiden, ob sie gut ist oder nicht. Dabei stellt sich die Frage, was genau mit "gut" gemeint ist.
Grundsätzlich ist eine Matratze gut, wenn sie gemütlich ist. Da die Ergonomie und damit das Thema "gesunder Schlaf" hauptsächlich über die Unterfederung bzw. den Lattenrost gesteuert werden, geht es bei der Matratze vor allem um die Druckentlastung. Druck auf die Gelenke, Gefäße und Muskulatur ist nie gesund, und die Matratze sollte daher für eine Minimierung dieses Drucks sorgen.
Die Haltbarkeit einer Matratze ist natürlich auch wichtig, und das Raumgewicht spielt dabei eine Rolle. Ein Schaum mit einem Raumgewicht zwischen 50 und 60 kg ist empfehlenswert. Dennoch gibt es noch viele andere, wichtige Faktoren, wie zum Beispiel die Stauchhärte. Bevor ich jedoch zu technisch werde, möchte ich eine ganz andere Frage stellen: Wenn das Raumgewicht so wichtig ist, warum haben dann die beiden bekannten Testsieger von Stiftung Warentest deutlich weniger Material und somit ein niedrigeres Raumgewicht?
Stiftung Warentest geht es nicht um Qualität, sondern immer nur um einen Testsieger mit einem niedrigen Preis. Durch ein geringeres Raumgewicht werden Kosten gespart und dann wird man eben Testsieger bei Stiftung Warentest. Zudem sind die Tests zur Haltbarkeit bei Stiftung Warentest nicht aussagekräftig. Es wird lediglich ein Walzentest auf einer festen Unterlage durchgeführt und nicht auf einem ergonomischen und anpassungsfähigen Lattenrost. Zudem werden Faktoren wie Schwitzen und Körpersalze überhaupt nicht berücksichtigt, die bei einer günstigen Matratze zu einer verkürzten Haltbarkeit führen können.
Die Aussage, dass ein Lattenrost die Haltbarkeit verkürzt, gilt nur für minderwertige Matratzen. Gute Matratzen sind speziell für Lattenroste und Unterfederungen entwickelt und sollen die ergonomische Anpassung unterstützen und auf den Körper übertragen.
Stiftung Warentest trickst hier jedoch mit unscharfen Aussagen, da sie immer nur günstige Produkte zu Testsiegern machen wollen. Dies gipfelte sogar in der Empfehlung, nur unbewegliche Leisten und Bretter unter die Matratze zu legen, um dem schnellen Verschleiß der günstigen Testsieger entgegenzuwirken. Dies musste Stiftung Warentest jedoch öffentlich zurücknehmen, da es aus ergonomischer Sicht nahezu Körperverletzung grenzt.
Schaue Dir auch mein Video dazu an...folgt in Kürze
Mein Tipp:
Das Raumgewicht ist sicherlich nicht unwichtig, aber es ist nur einer von vielen Faktoren, der die Qualität einer Matratze bestimmt. Für das ergonomisch richtige Liegen ist ohnehin die Unterfederung verantwortlich, das Raumgewicht hat damit nichts zu tun. Mittlerweile gibt es aber auch sehr hochwertige und überdurchschnittlich haltbare Schäume mit einem Raumgewicht von rund 40 Kilogramm. Diese Matratzen liegen dann aber auf jeden Fall über 800,00 Euro.
