Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Tipps zum guten Einschlafen bei Kindern: Was ist gesund?

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 15. März 2019 14:00:02 Z

Kinder, vor allem Babys und Kleinkinder, schlafen anders als Erwachsene. Sie schlafen insgesamt mehr und machen über den Tag verteilt mehrere kleine Nickerchen – zusätzlich zum Nachtschlaf. Umso wichtiger ist also die richtige Ausstattung im Kinderzimmer.

Das Bett für die Kleinen muss nicht nur den körperlichen Anforderungen genügen, sondern auch das gewisse Extra bieten: Kinderbetten sind oft auch optisch den Bedürfnissen angepasst.  Doch nicht nur auf das eigentliche Bett kommt es an. Dieser Artikel erläutert zehn Fakten rund um den erholsamen Schlaf von Kindern.

1. Das Bett ist nicht nur Schlafort

Für die meisten Kleinkinder ist das Kinderbett nicht nur der Ort, an dem sie nachts schlafen. Hier wird getobt, gekuschelt, gespielt und vorgelesen. Umso wichtiger ist deshalb, dass das Bett allen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird. Rutschbetten, also Hochbetten, die mit einer Rutsche aufwarten, befriedigen nicht nur das Schlafbedürfnis der Kleinen.

Darüber hinaus können die Kinder tagsüber auf der Rutsche oder in der Spielecke unter dem Bett spielen. Rutschbetten bieten außerdem den Vorteil, auch in kleinen Kinderzimmern Platz zu finden. Sie vergrößern den Raum und bieten mehr Platz, um allen Aktivitäten nachzugehen. Interessierte finden verschiedene Rutschbetten auf kita.de, sodass für jedes Budget und jedes Kinderzimmer das Passende dabei ist.

In das Bett eines Neugeborenen gehören weder Kuscheltiere noch Decken oder sonstige Accessoires. Auch eine Bettdecke ist gefährlich.

2. Den plötzlichen Kindstod verhindern

Das „Sudden Infant Death Syndrome“, kurz SIDS, zählt zu den größten Ängsten frischgebackener Eltern. Im deutschen Raum wird das Versterben von Säuglingen im ersten Lebensjahr ohne Vorerkrankung oder einen Unfall auch plötzlicher Kindstod genannt. Das Risiko, den plötzlichen Kindstod zu erleiden, ist inzwischen sehr gering, aber die Gefahr nach wie vor nicht zu unterschätzen.

Glücklicherweise können Eltern mit der richtigen Schlafumgebung das Risiko für SIDS extrem eindämmen. Dazu gehört, dass das Kind stets in Rückenlage schläft, im eigenen Bett im elterlichen Schlafzimmer liegt und es im Bett keine Gegenstände wie Nestchen, Himmel oder Kuscheltiere gibt. Auch eine rauchfreie Umgebung ist immens wichtig. So schlafen Säuglinge am sichersten – und am erholsamsten.

3. Jedes Kind schläft unterschiedlich viel

Im Internet gibt es zahlreiche Informationen dazu, wie viel Schlaf Kinder benötigen. Doch es gilt: Der Schlafbedarf ist von Kind zu Kind verschieden! Säuglinge schlafen etwa 17 von 24 Stunden, Sechsjährige nur noch etwa elf Stunden.

Ein Großteil dieser Zeit entfällt, je älter die Kinder werden, auf die Nacht, dennoch benötigen auch Kindergarten- und Grundschulkinder tagsüber das eine oder andere Schläfchen. Babys sind etwa zwei bis drei Stunden wach und schlafen dann etwa 30 Minuten bis zwei Stunden. Auch dies kann allerdings sehr unterschiedlich sein.

4. Die Ausstattung des Bettes zählt

Unabhängig vom Alter des Kindes ist die richtige Ausstattung im Bett entscheidend für einen erholsamen Schlaf. Die richtige Matratze ist für Kinder jeden Alters wichtig. Sie sorgt für ein angenehmes Liegegefühl und beugt Rückenproblemen vor.

Säuglinge sollten überdies ausschließlich in einem Schlafsack schlafen. Dieser bietet Schutz vor Erstickung, da das Baby ihn sich nicht über den Kopf ziehen kann. Je nachdem, wie aktiv das Kind beim Schlafen ist, kann nach dem ersten Geburtstag der Wechsel zu „richtigem“ Bettzeug geplant werden. Empfehlenswert ist hier, das Kind in den ersten Nächten mit Bettdecke und Kopfkissen zu beobachten, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

 

Möchtest Du einen Termin mit Schlafnavigator Bjoern Steinbrink - persönlich in Wuppertal, telefonisch oder per Zoom? Dann klicke auf das Bild

 

5. Kinder lieben Rituale zum Einschlafen

Bereits die Allerkleinsten brauchen eine Abendroutine, um zur Ruhe zu kommen. Einige Rituale, die sich jeden Abend vor dem Zubettgehen wiederholen, helfen Kindern dabei, sich auf das Schlafen einzustellen. Hier haben Eltern verschiedene Möglichkeiten:

  • Ein gemütliches Bad entspannt – auch schon Babys. Achtung: Babys und Kleinkinder dürfen in der Badewanne nie unbeaufsichtigt bleiben!
  • Die Gute-Nacht-Flasche, kuschelnd mit Mama oder Papa im Bett oder auf der Couch eingenommen, lässt viele Babys sofort einschlafen.
  • Das Vorlesen einer Geschichte oder das gemeinsame Anhören eines kurzen Hörspiels kann für alle zu einem wunderbaren Ritual werden.
  • Ein Schlaflied, am liebsten von Mama oder Papa gesungen, bringt fast jedes Baby zum Einschlafen.

Mit den richtigen Ritualen zum Einschlafen fällt Kindern dieses leichter, und sie finden schneller in tiefen und erholsamen Schlaf.

6. Feste Schlafenszeiten sind nicht nötig

Manche Eltern legen großen Wert darauf, dass ihr Kind jeden Abend zur selben Zeit ins Bett geht. Doch für Kinder ist dies nicht unbedingt nötig. Essentiell ist lediglich, dass die Kinder angemessen müde sind, wenn sie ins Bett gehen. Sie sollten weder hellwach noch komplett übermüdet sein.

Wichtig: Es ist generell wenig hilfreich, Kinder im Bett quengeln zu lassen, wenn sie nicht müde sind. Besser ist, das Kind einfach noch eine halbe Stunde spielen zu lassen und dann erneut zu versuchen, es ins Bett zu bringen.

Mobiles und andere Dekorationselemente lenken Kinder häufig vom Schlafen ab. Hier gilt: Weniger ist mehr.

7. Zu viel Deko im Schlafzimmer lenkt ab

Ein Mobile hier, ein Nachtlicht dort – was tagsüber wunderschön aussieht und den meisten Babys und Kleinkindern viel Spaß macht, droht nachts zu einer Ablenkung zu werden. Wer auf ein Nachtlicht zurückgreift, weil es dem Kind beim Einschlafen hilft, achtet deshalb darauf, dass es sich nach einer gewissen Zeit von allein abschaltet. Generell gilt, lieber auf ein bis zwei schlichte Deko-Elemente zurückzugreifen, anstatt das Kinderzimmer zu überladen.

8. Guter Schlaf für die Gesundheit

Kinder, die ausreichend lange und tief schlafen, stärken nachts automatisch ihr Immunsystem. Sie neigen dazu, seltener krank zu werden und sich schneller von kleinen Infekten zu erholen. Natürlich spielen hier noch weitere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise die richtige Kleidung beim Schlafen.

Aber ausreichend Schlaf ist auch für Erwachsene wichtig, um bei kleineren Erkrankungen gesund zu werden. Nicht zuletzt deshalb ist guter Schlaf unabdingbar für die kindliche Entwicklung.

Abb. 2: Pixabay.com © MarjonBesteman (Pixabay License)
Abb. 3: Pixabay.com © markusspiske (Pixabay License)