Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Topper für das Boxspringbett – das ist wichtig zu wissen!

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 25. Juli 2016 11:53:27 Z

Topper – sie werden auch Komfortauflagen genannt – kennen die meisten Menschen von Boxspringbetten. Sie sind die oberste Schicht einen solchen Bettes. Allerdings wird in einem Topper ebenfalls oft die Lösung für eine schlechte oder zu feste Matratze gesucht. Leider klappt das nur selten. Wir möchten hier einige Infos rund um das Thema Topper im Boxspringbett aufführen.

Unsere Tipps zum Matratzenkauf kurz und knapp auch auf YouTube:

Welche Boxspringbetten gibt es?

Es gibt zwei Arten von Boxspringbetten: die dreischichtigen Systeme und die zweischichtigen Systeme. Die drei Schichten bestehen aus Box, Matratze und Topper. Bei 2-schichtigen Boxspringbetten entfällt der Topper.

Zudem möchten wir vorab nochmals den Begriff „Boxspring“ erklären.

Der Name „Boxspringbett“ bedeutet, dass ich kein klassisches Bettgestell mit Lattenrost habe, sondern eine Box mit Federn (engl. “Spring”) als Untergrund bzw. Bettbasis. Sobald das erfüllt ist, habe ich bereits ein „Boxspringbett“.

Im Idealfall sollten auf einer Box Taschenfederkernmatratzen liegen. Aber selbst wenn ich nur eine ganz billige Kaltschaummatratze auf einer Box nutze, bleibt es ein Boxspringbett.

Wenn ich jedoch andersherum eine Taschenfederkernmatratze mit Topper auf einen Lattenrost lege, habe ich kein Boxspring. Es fehlt einfach die Box, die dem Ganzen den Namen gibt. Ganz klar: Bei Boxspringbetten bestehen große Qualitätsunterschiede!

Was ist der Unterschied zwischen Matratzenauflagen und Toppern?

Ein Topper dient der Druckentlastung, Optimierung der Anpassung und soll ein besonders komfortables Liegen ermöglichen. Ein Topper ist ein Teil eines dreischichtigen Boxspringbettes – und dafür muss er optimal auf die Matratze darunter abgestimmt sein.

Eine Matratzenauflage unterstützt meist der Hygiene des Bettes oder der Temperaturregulierung. Hier geht es um ein besseres Bettklima und somit auch eine allergikerfreundliche Umgebung. Eine Matratzenauflage ist laut Definition nicht für ein ergonomisch besseres Liegen vorgesehen. Wenn ich natürlich eine Auflage mit einer sehr hohen Füllung nutze, kann ich sogar eine etwas bessere Druckentlastung erreichen – sie ist aber im eigentlichen Sinn nicht dafür gedacht.

Was bewirkt der Topper im Boxspringbett?

Ein zweischichtiges Boxspringbett habe ich, sobald ich die Matratze auf die Box lege und dann direkt auf der Matratze schlafe. Ein dreischichtiges Boxspringbett habe ich dann, wenn ein Topper auf einer extra dafür konzipierten Matratze liegt.

Wenn ich die dreischichtige Variante gewählt habe und trotzdem schlecht schlafe, wird es in den meisten Fällen nicht am Topper, sondern an der Matratze liegen, die einfach nicht passt.

Auch wenn eine Kuhlenbildung vorliegt, wird es nicht am Topper, sondern an der Matratze oder im schlimmsten Fall an der Box liegen.

Der Topper kann also nur das gute Gefühl beim Liegen unterstützen und für mehr Bequemlichkeit sorgen. Kommen Sie nicht zum erholsamen Schlaf, dann empfiehlt es sich, über eine andere Matratze nachzudenken.

Wird meine Matratze mit einem Topper fester?

Das funktioniert bei einem Boxspringbett schon.

Nehme ich ich für ein Boxspringbett einen weichen Latex-Topper mit 8 cm Höhe, fühlt sich das deutlich weicher an als ein 5 cm hoher Visco-Topper (Topper aus Viscose-Schaum). Grundsätzlich sind sowohl das Material des Toppers als auch die Höhe entscheidend für das Liegegefühl. Eine große ergonomische Veränderung kann ich durch einen Topper nicht erreichen.

Wann sind Topper zu empfehlen – und wann nicht?

Topper bringen Komfort ins Bett! In Kombination mit einer passenden Taschenfederkernmatratze entsteht ein unvergleichliches Liegegefühl. Aus diesem Grund sind Boxspringbetten aktuell so beliebt. Wer allerdings glaubt, den Komfort eines Boxspringbettes alleine durch einen Topper auf irgendeiner Matratze zu erreichen, wird wohl meist eine herbe Enttäuschung erleben.

In der Regel fehlt die richtige Beratung bezüglich der Komfortauflage, und Falschaussagen über Boxspringbetten führen zum Fehlkauf. Umfragen haben gezeigt, dass 7 von 10 Befragten zwar das “Boxspringbett” kannten – aber nur 2 wussten, was es wirklich ist.

Egal welches Material man bevorzugt – wobei Kaltschaum hier der Preiseinstieg ist – man sollte für einen Topper im Standardmaß mindestens 250.- bis 300.- Euro einplanen. Wer sein Budget weit darunter festlegt, kann für das Geld lieber Essen gehen. Da hat man mehr davon...


 

Fazit

Topper sind eine tolle Sache, wenn sie auf den richtigen Matratze liegen und eine gute Qualität haben. Man kann mit einem Topper eine schlechte Matratze nicht zu einer guten Matratze umwandeln.

Ergonomisch werde ich mit einem Topper wenig verändern können. Ein Topper bringt Komfort ins Bett und ist nicht für gesundes Schlafen verantwortlich.