Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Notfallgegenstände die sich in jedem Schlafzimmer befinden sollten

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 5. Dezember 2022 08:29:53 Z

Rauchmelder. Sie merken, wenn es brennt, auch wenn die Bewohner es vielleicht gerade nicht tun. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser

Auch wenn wir in Deutschland in einem Land leben, das Gott sei Dank nur sehr selten, bis gar nicht von destruktiven Naturkatastrophen getroffen wird, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem für einen (hoffentlich nie eintretenden) Ernstfall anderer Art vorbereitet sein sollten. Und unser Schlafzimmer fungiert hierbei als Knotenpunkt – immerhin verbringen wir hier nicht nur einen guten Teil unseres Tages, sondern vor allem den Teil, der uns am verwundbarsten und unaufmerksamsten sein lässt: unseren Schlaf. Unser Schlafzimmer sollte daher beides sein: ausgerüstet mit Elektronik, die uns im Notfall aufweckt, sowie Gerätschaften und Gegenständen, die uns im Notfall unser Haus sicher verlassen können.

Für den Fall eines Brandes: Rauchmelder & Feuerlöscher

Je nach Bundesland gilt die Rauchmelderpflicht schon seit geraumer Zeit. In welchen Räumen speziell sich die Warngeräte befinden müssen variiert – mit der Ausnahme von Schlaf- und Kinderzimmern, die durchgehend genannt werden. Und das nicht ohne Grund. Durch die zuvor erwähnte reduzierte Aufnahmefähigkeit während des Schlafes sind wir akut darauf angewiesen, Gefahrensituationen durch dritte Parteien in solch einem Umfang weiterzugeben, dass wir aufwachen - am einfachsten geht das mithilfe von Warntönen. Es gibt mittlerweile allerdings auch gut funktionierende Systeme, vor allem mit gehörlösen Mitmenschen als Zielgruppe, die zusätzlich zum lauten Ton intensive Lichtblitze von sich gibt, die auch im Schlaf von der Netzhaut registriert werden können. Die Lebensdauer der Batterien in Rauchmeldern schwankt übrigens je nach Hersteller zwischen etwa einem bis zu ganzen zwölf Jahren. Und auch, wenn das nach einem ganzen Batzen klingt, sollten passende 9V-Batterien ebenfalls auf Lager sein, um beim Austausch schnell den lästigen Erinnerungston loszuwerden und gleichzeitig nahtlos geschützt zu sein.

Für den hoffentlich nie eintretenden Fall dessen, dass Sie via Rauchmelder geweckt und über einen Brand im Haus aufmerksam gemacht werden, empfehlen wir auch dem zweiten Gegenstand einen festen Platz im Schlafzimmer: einen Handfeuerlöscher. Obwohl keine gesetzliche Pflicht für Feuerlöscher im Privathaushalt besteht, ist seine Anschaffung mehr als nur sinnvoll. Was viele Besitzer im Anschluss allerdings verpassen, ist ihnen einen zentralen Platz zu geben, an den sich im Ernstfall nicht nur erinnert wird, sondern der auch einfach zu erreichen ist. Das soll nicht bedeuten, dass man sich den gleichen Schutzbedingungen wie beim Arbeitsplatz aussetzt und ihn praktisch an der Wand im Flur anbringt – vielmehr sollte man stattdessen zweimal darüber nachdenken, ob der Keller, der Dachboden oder die hinterste Stelle des Eckschrankes hinter den Töpfen der richtige Platz ist. Stattdessen ist der Kleiderschrank, der Bettkasten oder auch ein geräumiger Nachttisch perfekt. Der generelle Konsensus deutscher Feuerwehren ist, dass der Handfeuerlöscher im Notfall dafür genutzt werden sollte, sich möglichst schnell einen Weg in die Sicherheit zu verschaffen. Wenn ein Feuer sich bereits fest eingenistet hat, ist die Wirkungskraft des privaten Feuerlöschers nämlich sehr schnell an seinen Grenzen. Weshalb das Gerät also dort lagern, wo es erst herausgekramt werden muss, und wertvolle Sekunden verloren werden?

 

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Im Falle eines Einbruchs: In die Defensive gehen

Der Einbruch ins eigene Zuhause ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre und zieht einiges an nicht nur materiellen Schäden mit sich – sondern vor allem auch mentalen. Auch wenn wir hoffen, dass Sie nie in diese Situation kommen, hilft es, zumindest eine theoretische Vorstellung darüber zu haben, wie man sich am besten verhält.

Die meisten Einbrüche passieren, wenn die Einbrecher sich davon überzeugt haben, dass das Haus leer ist. Dennoch gibt es einige, die sich ins Haus wagen, wenn die Familie schläft. Beiden Herangehensweisen gemein ist allerdings die Tatsache, dass die meisten Verbrecher Konfrontation vermeiden und ungesehen und unbemerkt bleiben wollen. Sollten Sie von fremden Geräuschen in der Wohnung aufwachen, wird daher zu drei Dingen geraten. Erstens: haben Sie ein Smartphone griffbereit, mit dem Sie die Polizei alarmieren können. Zweitens (und dieser Schritt erfordert etwas an Mut): machen Sie sich durch Geräusche und Licht bemerkbar. Für viele Einbrecher reicht das schon, um die Flucht zu ergreifen. Sollte das allerdings nicht der Fall sein, dann sollten Sie sich drittens: weiterhin defensiv verhalten. Wir raten davon ab, Waffen für eine eventuelle Selbstverteidigung im Schlafzimmer zu deponieren. Im Falle einer Konfrontation kann die Lage so schnell eskalieren und ansonsten vermeidbare Verletzungen nach sich ziehen. Gut nutzbare Verteidigungsstrategien wie Pfefferspray allerdings passen gut in den Nachttisch und können im Ausnahmefall für ein Gefühl der Sicherheit sorgen.