Studien ergeben, dass Männer häufiger im Schlaf reden als Frauen.
Manchmal passieren im Schlaf merkwürdige Dinge. Nicht nur, dass sich die Menschen hin- und herwälzen oder laut schnarchen. Einige Schläfer reden zudem, während sie schlafen. Während manche lediglich zusammenhanglos vor sich hin murmeln, formulieren andere klare Sätze und Aussagen. Wir erklären Ihnen, warum Somniloquie auftritt und zeigen Ihnen, was Sie tun können, um das nächtliche Reden abzumildern.
Es ist allgemein bekannt, dass ein erholsamer Nachtschlaf die Basis für körperliche und seelische Gesundheit ist. Menschen, die nachts nicht genügend Schlaf bekommen, riskieren neben dem gefährlichen Sekundenschlaf weitere, gravierende Gesundheitsschäden. Laut einer vom ZDF zitierten Studie sollte man, um kognitiv leistungsfähig zu sein, durchschnittlich sieben Stunden schlafen. Dennoch kommt es neben der optimalen Schlafdauer auch auf die Schlafqualität an. Personen, die zum Beispiel schnarchen oder mit den Zähnen knirschen, berichten oft über unruhigen Schlaf.
Auch die sogenannte “Somniloquie” gehört zu den Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf. Wer zur Somniloquie neigt, spricht also nachts oder gibt Geräusche von sich. Welche konkreten Ursachen hinter dem nächtlichen Reden stecken, ist wissenschaftlich noch nicht genau erforscht. Hinzu kommt, dass sowohl gesunde, als auch erblich vorbelastete Menschen nachts plötzlich zu sprechen beginnen. Einige Dinge, zum Beispiel bestimmte Medikamente sowie Alkohol- oder Drogenkonsum, können zudem das Schlafsprechen begünstigen. Besonders häufig sollen, so sagt es die Wissenschaft, Kinder im Schlaf sprechen. Gelegentlich im Schlaf würden bis zu 60 Prozent der Kinder sprechen. Bei Erwachsenen sollen es lediglich 20 bis 45 Prozent sein.
Wie bei anderen Aspekten rund um das Schlafwissen haben sich Forscher damit beschäftigt, was Menschen im Schlaf von sich geben. So würden die Schlafredner laut Auswertung von französischen Wissenschaftlern oft Schimpfworte oder das Wort “Nein” äußern. Jedoch würden viele Schlafredner keine verständlichen Worte aussprechen, sondern zusammenhanglos murmeln. Lediglich manche Menschen sprechen ein oder mehrere vollständige Sätze, während sie schlafen. Wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, lässt sich nicht zuverlässig feststellen. Tendenziell lässt sich sagen, dass sprechende Schläfer nicht, wie manche glauben, verborgene Geheimnisse ausplaudern.
Möchtest Du einen Termin mit Schlafnavigator Bjoern Steinbrink - persönlich in Wuppertal, telefonisch oder per Zoom? Dann klicke auf das Bild
Gefährlich ist das nächtliche Reden im Schlaf nicht. Da viele Menschen ohnehin kaum definierbare Laute von sich geben, sind diese für Außenstehende meistens nicht verständlich. Somit ist die Somniloquie mehr eine lästige, unbewusste Verhaltensweise und nicht unbedingt gefährlich. Lediglich dann, wenn das Schlafsprechen zum Beispiel durch Krankheiten oder Traumata ausgelöst wird, sollte eine begleitende Therapie erfolgen. Auch bei Schlafwandlern ist das Reden im Schlaf mitunter stark ausgeprägt. Selbiges gilt für Personen, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Aus statistischer Sicht reden diese doppelt so viel im Schlaf wie psychisch unbelastete Menschen.
Tipp: Wollen Sie wissen, ob Sie selbst im Schlaf reden? Dann finden Sie dies mit einer entsprechenden App heraus. Es gibt inzwischen spezielle Schlaf-Apps, die auf Geräusche reagieren und diese aufzeichnen. Wer also laut spricht oder murmelt, kann sich die aufgezeichneten Geräusche am nächsten Tag anhören.
Das Sprechen im Schlaf kann unter Umständen auch mit Schlafwandeln einhergehen. Dann gilt: Die Person keinesfalls wecken, sondern behutsam ins Bett zurückbringen.
Auch gesunde Menschen geben ab und zu im Schlaf Lautäußerungen von sich. Besonders bei Kindern, die aufgeregt träumen, ist dies oft zu beobachten. Erwachsene reden häufig während der REM-Phasen, aber auch zwischen den NON-REM-Phasen. Interessanterweise fanden Forscher heraus, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen Somniloquie und Träumen gibt. Bei Studienteilnehmern, die nach ihrem “Reden” geweckt wurden, passte das Gesprochene zu den Trauminhalten. Es gab nur vereinzelt Fälle, in denen die Wörter und Sätze nichts mit den Träumen zu tun hatten.
Die gute Nachricht lautet: Im Gegensatz zu anderen Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf wie etwa dem nächtlichen Zähneknirschen wird das Reden als harmlos angesehen. Betroffene müssen also weder Gesundheitsschäden befürchten, noch die Störung therapeutisch behandeln. Falls das nächtliche Reden dennoch belastend wirkt, gibt es Möglichkeiten, um dem entgegenzuwirken: