Ein gemütliches, breites Bett, das genügend Schlafplatz für sich und den Partner bietet – wer wünscht sich das nicht? Und dann muss man wählen: eine oder zwei Matratzen? Besucherritze oder große Kuschelwiese? Und was ist überhaupt gesund für mich?
Wie so oft, gibt es natürlich Vor- und Nachteile, wenn man die Wahl hat: Wenn zwei Einzelmatratzen, was hilft gegen die ungemütliche Besucherritze? Wäre ein durchgehender Schlafuntergrund nicht romantischer? Aber geht es nicht auch um die beste Erholung, wenn man sich für eine Matratze entscheidet? Wir erklären es Ihnen.
Klar, kann man ein Bett, besonders zu zweit, zum Kuscheln usw. gut nutzen, aber eigentlich ist es doch als Schlafplatz gedacht – zumindest im Sinne des Erfinders. Gemütlichkeit und vor allem die Gesundheit sollten also bei einer Entscheidung mehr gewichtet werden.
Und genau das Gewicht und Körperform ist ein entschiedener Faktor: Oft unterscheidet sich ein Paar in der Körperform; das bedeutet dann auch, dass sie unterschiedliche Anforderungen an ihre Schlafunterlage haben.
So passiert es, dass der leichtere Partner zum schwereren rollt, weil dieser tiefer in die Matratze einsinkt. Diese Nähe ist durchaus nicht immer gewollt, da man sich im Schlaf ja auch bewegt oder einfach mal seine Ruhe und eigenen Platz haben möchte. Außerdem liegt einer damit automatisch unbequemer und ungesünder als der andere. Von einer großen, gemeinsamen Matratze können diese Körperunterschiede kaum ausgeglichen werden.
So gut man in der Beziehung auch zusammenpassen und harmonieren mag, wenn es um den Schlaf geht, ist die Einigkeit oft schnell dahin. Das kann nicht nur daran liegen, dass der eine schnarcht und der andere einen leichten Schlaf hat; denn nur selten haben beide Partner die gleichen Ansprüche an ihre Matratze.
Deshalb wird es mit einer großen, durchgehenden Matratze oft kompliziert:
Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Statur, unterschiedliche Schlafpositionen, -gewohnheiten und -vorlieben. Das führt dazu, dass man Kompromisse machen muss in Bezug auf Härtegrad und Art der Doppelmatratze. Und so ist mindestens eine der beiden Personen unzufrieden, da sie schlecht schläft. Meist kommen sogar beide nicht mit der Kompromisslösung klar.
Die Abstriche, die jemand bei einem gemeinsamen Matratzenkauf eingeht, beziehen sich nicht nur die Gemütlichkeit, sie betreffen auch die körperliche Gesundheit. Bei einer Kaufentscheidung ist es wichtig, dass der Körper ergonomisch korrekt auf der Schlafunterlage liegt und bestimmte Stellen möglichst gut entlastet werden. Eine Matratze, die für alle Menschen passt, gibt es nämlich nicht.
Wenn sich Mulden in durchgelegenen Matratzen bilden, sollten diese schleunigst erneuert werden, da die Wirbelsäule sonst durchhängt und Verspannungsschmerzen drohen.
Aber auch die Matratzen-Kissen-Kombination und Liegepositionen spielen eine wichtige Rolle, denn diese können ebenfalls zu Muskelverspannungen und somit zu Schmerzen führen.
Zu dicke Kopfkissen können zum Beispiel der Auslöser für Rückenschmerzen sein, weshalb auch sie individuell angepasst werden müssen. Wenn das der Fall ist, ist die Wirbelsäule nicht gekrümmt und kann eine ergonomische Form einnehmen.
Wer sich an seinem Schlafplatz unwohl fühlt, zum Beispiel durch die falsche Matratze, der schläft nicht gut. Eine optimale Regeneration im Schlaf tritt jedoch nur dann ein, wenn die Wirbelsäule im Bett weder stundenlang durchhängt noch anderweitig verbogen ist oder belastet wird.
Während wir schlafen, durchlaufen wir verschiedene Schlafphasen: Unmittelbar nachdem wir eingeschlummert sind, befinden wir uns in der des Tiefschlafs, die sich mit leichteren Schlafphasen abwechselt; das wiederholt sich nachts mehrfach.
Im Tiefschlaf bewegen wir uns kaum: Wenn wir uns in diesem Zeitraum für mehrere Stunden in einer ungünstigen Körperhaltung befinden, kommt es zur Dauerverspannung der Muskeln, da diese versuchen, die Wirbel wieder zu begradigen.
Das Ende vom Lied: unschöne Verspannungen und Schmerzen, die uns aufwecken können, uns beim Aufstehen vermitteln, “eingerostet” zu sein.
Eine ergonomische richtige Matratze und ein geeignetes Kissen müssen eine wirkungsvolle Unterstützung für Kopf und Wirbelsäule sein. Dazu sollte die Matratze im Idealfall auf einem passenden Lattenrost ruhen, denn die Maße der Liegefläche sind ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Schlafes.
Und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Während der REM-Stadien, der leichteren Schlafphasen, die man an den schnellen Bewegungen der Augen unter den geschlossenen Lidern erkennt (REM = "Rapid Eye Movements", übersetzt "schnelle Augenbewegungen"), ändern wie 20 bis 60 Mal (!) unsere Schlafposition.
In Deutschland bevorzugen Paare die Matratzenmaße 180 x 200 cm. Das ist genau das Doppelte der beliebtesten Einzelmatratzen, die 90 x 200 cm messen. Denn nur weil man in einer Beziehung ist, ändern sich ja nicht gleich die Schlaf- und Liegegewohnheiten…
Mit der Matratze fürs Doppelbett hat man also genau so viel Platz wie vorher für sich, es sei denn, einer von beiden macht sich mal breit. Wenn man also zwei Einzelmatratzen zusammenlegt, ergibt das die von deutschen Pärchen bevorzugte Größe des gemeinsamen Schlafplatzes.
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Es ist einer der häufigsten Gründe für die Entscheidung für einer durchgehenden Matratze fürs Doppelbett als Kompromiss-Lösung. Aber dem gefürchteten Spalt kann schon mit einfachen Mitteln der Kampf angesagt werden: Zur Auswahl stehen beispielsweise eine Matratzenauflage – z.B. ein Topper – oder auch eine Liebesbrücke.
Bevor wir zur der Erklärung und Anwendung dieser Retter in der Not kommen, eine kurze Definition für die, denen die Besucherritzen-Problematik im Schlafzimmer ein komplettes Novum sein sollte: Gemeint ist diese Stelle im Doppelbett, an der sich die beiden Einzelmatratzen treffen. Je nach Bettenkonstruktion entsteht bei diesem Aufeinandertreffen eine kleine Spalte oder förmlich eine “Schlucht”.
Besonders störend wird die Besucherritze von frisch Verliebten oder von Eltern, deren Kinder ihnen gerne einen nächtlichen Besuch abstatten, empfunden. Denn es stellen sich folgende Probleme heraus: Entweder ein Kind, ein Kissen oder sonst etwas wird von der Ritze verschluckt, die Kanten der Matratzen stören den bequemen Schlaf oder es wird zugig, da Matratzen, besonders in kalten Schlafzimmern, Körperwärme speichern und so ein angenehmes Schlafklima schaffen.
Eine Variante, der Besucherritze zu trotzen, bietet eine durchgehende Matratzenauflage. Diese können zum Beispiel aus Molton, Kalmuck, Klimafaser, Naturhaar oder Frottee hergestellt werden. Sie leisten nicht nur der Besucherritze abhilfe, sondern haben noch den netten Nebeneffekt, dass sie die Betthygiene steigern, indem sie die Matratze vor Umwelteinflüssen wie Schmutz schützen und somit das Schlafklima verbessern.
Damit auch nichts verrutscht, wird die Auflage durch die seitliche Anbringung von Spanngummis gehalten, die auch die Einzelmatratzen zusammenhalten. Der Spalt ist also eliminiert; wenn dann noch ein großes Laken benutzt wird, ist der Trick quasi unsichtbar.
Ein Topper ist eine gepolsterte Matratzenauflage, die nicht nur zwei einzelne Matratzen in ein Doppelbett verwandelt, sondern auch den Liegekomfort steigert. Hauptsächlich wird ein Topper auf Boxspringbetten verwendet, funktioniert aber auch in Kombination mit normalen Matratzen. Die Besucherritze ist durch eine Polsterung von 4 bis 9 cm weder zu spüren noch zu erahnen.
Je nach Schlafposition, -gewohnheit und -verhalten, gibt es verschiedene Materialien, die im Topperkern verwendet werden; gegebenenfalls können zum Beispiel auch Topperkerne aus Visco- und Kaltschaum kombiniert werden.
Es gilt allerdings darauf zu achten, ob die Matratze für einen Topper geeignet ist. Nur 5% der Matratzen dürfen mit einem Topper kombiniert werden. Durch die eingeschränkte Durchlüftung können Stockflecken oder Schimmel entstehen und durch eine zu dicke Topperauflage kann sich die Anpassung negativ verändern.
Möglichkeit Nummer zwei, der lästigen Besucherritze zu entgehen, ist die Liebesbrücke, auch Matratzenkeil oder Doppelbettbrücke genannt. Hinter diesen Bezeichnungen verbirgt sich ein T-förmiger Schaumstoffkeil mit einer flachen Oberseite. Dieser schließt die Lücke und verbindet die Matratzen miteinander, so dass nur noch ein Bettlaken benötigt wird. Da die Brücke an der Rückseite zu einem Keil zusammenläuft, kann sie den Spalt die gesamte Matratze entlang füllen.
Es gibt Matratzen, die sind wie ein Maßanzug individuell einstellbar. Diese Matratze ist für über 60% der Menschen einstellbar. Das Innenleben besteht aus unterschiedlichen Kaltschaumblöcken mit jeweils 5 zur Wahl stehenden Festigkeiten. So kann man eine große Doppelmatratze nutzen, in deren Innenleben sich rechts und links unterschiedliche Konfigurationen befinden.
Wenn Sie sich für zwei einzelne Matratzen entscheidet, stellt sich die Frage, welche Matratzenart individuell für Sie gut ist. Das können Sie zum Beispiel bei einer kostenlosen Schlafberatung herausfinden. Ihre eigene Schlafzone soll Ihren persönlichen Schlafkomfort steigern, Sie sollten deshalb nicht aus Bequemlichkeit zwei gleiche Matratzen kaufen, sondern den Kern wählen, der für Sie als Einzelperson passt, damit Sie bequem schlafen können.
Denn: Ein erholsamer Schlaf ist ein gesunder Schlaf. Und der ist wichtig, da ein Erwachsener eine Schlafdauer von etwa 6 bis 9,5 Stunden hat. Schlafmediziner empfehlen etwa 7 bis 8 Stunden Schlaf, denn das ist, laut ihnen, am gesündesten und somit gut für unsere Lebensqualität.
Hier kann eine Lösung für das Doppelbett liegen, um die Besucherritze zu vermeiden. Durch sehr individuell einstellbare Lattenroste kann eine nicht perfekt auf den Körper abgestimmte Matratze trotzdem zur optimalen Schlafunterlage werden. Wenn also eine durchgehende Matratze vorhanden oder definitiv gewünscht ist, kann der Lattenrost Abhilfe schaffen, wenn wir nicht von zwei komplett unterschiedlichen Körperformen sprechen.
Wenn ein Bettenkauf ansteht, gibt es viele Fragen und gefühlt noch mehr Antworten. Schlussendlich sollte allerdings die Einzelperson bei der Entscheidung im Vordergrund stehen; denn Schlaf ist wichtig und, wie im Leben auch, gilt: Wenn es einem selbst gut geht, kann man auch gut zu anderen sein. Also Mut zur eigenen Matratze!
Was jedem Einzelnen zu seinem optimalen Schlaf verhilft, lässt sich zum Beispiel durch eine individuelle Schlafberatung herausfinden.