Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Schluss mit Schlaflosigkeit: Experten-Tipps zum Einschlafen

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 11. Mai 2018 14:30:49 Z

Schäfchen zählen ist nicht Ihr Ding? Und warme Milch finden Sie auch eher eklig? Keine Sorge, es gibt hilfreichere Tipps, um gut einzuschlafen, gut durchzuschlafen und bestens erholt aufzuwachen. Hier kommen unsere Expertentipps. Sicher ist auch für Sie noch der ein oder andere neue Ratschlag dabei.

Warum muss ich Schlafprobleme ernst nehmen?

Es ist wahrscheinlich das Problem Nr. 1, welches die Kunden zu uns führt: “Ich kann nicht schlafen”. Oft noch verbunden mit Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen, so dass man in einen Teufelskreis gerät: Aus Angst vor Beschwerden, kann man nicht einschlafen und nickt man schließlich erschöpft weg, erwacht man mit einem steifen Nacken oder Kreuzschmerzen.

Wollen Sie sich das wirklich antun? Bedenken Sie: Sie verbringen zirka ein Drittel Ihrer Lebenszeit im Bett. Wie vertan ist doch diese Zeit, die eigentlich der Erholung für Körper und Geist dienen sollte, wenn Sie sich unwohl dabei fühlen.

Zudem ist es ja nicht unwichtig, wie wir schlafen: Unser Körper braucht die Ruhephasen, um sich zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen. Wer zu wenig schläft, der riskiert auf lange Sicht seine Gesundheit.

Ein weiteres Argument für guten Schlaf: Entspanntes Ausruhen macht schlau! Schlafen Sie ruhig und tief, kann das Gehirn kürzlich Erlerntes besser speichern und ins Langzeitgedächtnis – den Neokortex – übertragen werden.

Schlafstörungen bekämpfen: unsere 5 Experten-Tipps

Schlaflosigkeit ist deshalb kein kleines Problem, sondern ein gewichtiges. Nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter, sondern werden Sie aktiv, um Schlafprobleme zu bekämpfen. Was funktioniert dabei am besten?

Tipp 1: Warum schlafe ich schlecht? Ursache finden

Klingt einfach, doch bei vielen Menschen, die schon länger unter Schlafstörungen leiden, ist das gar nicht so einfach. Unsere Erfahrung sagt, dass vor allem diese Faktoren für Schlaflosigkeit sorgen:

  • Ein Abschalten ist einfach nicht möglich: Sie grübeln, denken über den Tag nach, wälzen Probleme.
  • Die Atmosphäre im Schlafzimmer stimmt nicht. Sie müssen Ihren Schlafraum nicht unbedingt nach Feng Shui ausrichten, trotzdem ist es wichtig, dass man sich eine Oase der Ruhe schafft. Wer einfach nur eine Matratze auf den nackten Boden legt, braucht sich über Einschlafprobleme nicht wundern.
  • Apropos Matratze: Oft findet man hier die Ursache für schlechten Schlaf. Überlegen Sie, ob Ihre Schlafunterlage zu alt, durchgelegen oder aufgrund der Körperform noch für Sie geeignet ist.
  • Möglich ist zudem, dass Allergien Ihnen keinen Schlaf gönnen. Auch hier mal überprüfen, ob die Matratze und die Schlafumgebung mit eventuellen dicken Teppichen passend für Sie ist. 

Tipp 2: Wie kann ich schnell schlafen? Rituale zum Einschlafen

Machen wir uns nichts vor, der Mensch ist eine Gewohnheitstier: Unser Unterbewusstsein liebt Rituale. Geben Sie ihm also, was es braucht.

Beispiele für Schlafrituale sind:

  • der tägliche kurze Abendspaziergang (Hundebesitzer haben hier einen leichten Vorteil)
  • stets zur gleichen Zeit ins Bett gehen, um die innere Uhr zu trainieren
  • der Kräutertee mit Honig als Schlummertrunk
  • ein Kapitel Ihres Lieblingshörbuches (an dieser Stelle lieber auf Aufregendes verzichten!)
  • eine warme Dusche und dann ab in den Kuschel-Pyjama

 

Tipp 3: Was hält mich vom Einschlafen ab? Weg mit Handy und Co.

Nochmal schnell die Mails checken oder vom Bett aus Facebook anwerfen? Ist ja gemütlich mit dem Kissen im Nacken. Doch dann klappt es irgendwie nicht mit dem Einschlafen? Logisch, denn das blaue Licht der Displays unserer elektronischen Geräte suggeriert dem Körper Tageslicht. Das Schlafhormon Melatonin wird vom Gehirn ausgebremst und wir werden nicht müde.

Seien Sie also konsequent und verbannen Sie Tablet und Co. vom Nachtschränkchen. Sie können morgen wieder ausgeruht die Welt retten…

Tipp 4: Nicht auf Entspannung hoffen – schon entspannt ins Bett gehen

Oft sind wir gestresst vom Tag, was sich auf unsere Muskulatur auswirkt. Im wahrsten Sinne des Wortes lastet eine Verantwortung schwer auf unseren Schultern. Damit gehen viele Menschen bereits mit Schmerzen im Rücken oder im Schulterbereich zu Bett. Selbst die beste Matratze oder ein perfekt angepasstes Kissen können diese Beschwerden nicht rückgängig machen.

Lockern Sie also Ihre Muskeln schon vorab. Das funktioniert mit klassischen Dehn- oder Entspannungsübungen. Hier drei Beispiele:

Mit der flachen Hand 8 Sekunden 1. gegen Stirn, 2. gegen Schläfe und 3. gegen Hinterkopf drücken. Kopf hält leicht dagegen. Die Nackenmuskeln werden damit beansprucht und anschließend entspannt.

Im Stand Hände hinter dem Kopf verschränken, Oberkörper leicht nach vorne beugen, Kopf auf die Brust. Nicht zu tief, nur leichte Spannung erzeugen. Etwa 15 Sekunden halten. Übung ist ideal für die hintere Nackenmuskulatur und den Trapezmuskel.

Stehend den Kopf auf eine Seite legen und gleichzeitig die Hand auf der anderen Seite leicht nach unten drücken. Man spürt die Dehnung. 15 Sekunden halten, nicht mit der Hand am Kopf ziehen. Auch sehr gut, um Körper und Geist runterzufahren ist die progressive Muskelentspannung.

Tipp 5: Besser schlafen mit der besten Matratze

Wie oben kurz erwähnt, ist man morgens oft nicht gut ausgeruht, weil man sich nachts auf einer nicht passenden Matratze wälzt. Vielleicht wissen Sie nicht einmal, dass Ihre Schlafunterlage nicht die richtige ist.

Wichtig ist die gute Beratung beim Matratzenkauf, denn jeder Mensch hat andere Anforderungen an die Matratze. Aus diesem Grund ist auch eine einzige Matratze für ein Doppelbett nicht empfehlenswert.

Beim Probeliegen und der Analyse Ihrer Bedürfnisse findet ein Schlafexperte mit Ihnen heraus, was Ihnen gut tut und Sie endlich wieder besser einschlafen und durchschlafen lässt.

Fazit zur Schlaflosigkeit

Schlafstörungen dürfen Sie keinesfalls ignorieren. Wer ständig schlecht schläft oder zu wenig Ruhe bekommt, kann krank werden. Deshalb heißt es vor allem, nach der Ursache der Schlaflosigkeit zu forschen. Auch Ablenkungsfaktoren wie helles Licht, kreisende Gedanken oder ein unregelmäßiger Wach-Schlaf-Rhythmus tragen zu Schlafproblemen bei.

Nicht zu vergessen: Die Matratze muss perfekt zu Ihrem Ruhebedürfnis passen. Oft ist das der Knackpunkt, warum Menschen schlecht einschlafen. Bei einer Beratung finden wir heraus, welche Matratze die perfekte Schlafunterlage für Sie ist.