Welchen Preis dürfen Matratzen haben? Für viele Menschen ist der Matratzenmarkt ein Dschungel – besonders bei den Preisen. Kaum ein Kunde kann die Preisgestaltung von Matratzen nachvollziehen. Wir möchten mit diesem Beitrag eine kleine Einkaufshilfe geben.
Wer will was beim Matratzenkauf? Wir haben versucht, eine kleine Kategorisierung vorzunehmen, möchten aber darauf hinweisen, dass die folgenden Aussagen vollkommen wertfrei sind.
Es gibt zahlreiche Menschen, welche gern den Satz „Ich kann überall schlafen“ verwenden. Sicherlich ist das richtig, aber die Qualität ist die Frage. Hier sprechen wir nicht von der Qualität der Matratze, sondern von der Schlafqualität.
Dem Schnäppchenjäger sind meist schon 300 Euro für eine Matratze zu viel. Er fällt gern auf die Masche der Streichpreise herein. Er glaubt, dass die Matratze für 300 Euro wirklich mal 800 Euro gekostet hat. Am Ende hat diese Zielgruppe eine Matratze im Bett liegen, die selbst mit 300 Euro noch total überteuert ist und auf welcher an guten Schlaf nicht zu denken ist. Man kann zwar darauf schlafen… aber das kann man übrigens auch auf einem Strohsack.
Natürlich gibt es Kunden, deren finanzielle Möglichkeiten bloß ein gewisses Budget zulassen. Hier gilt es noch verstärkter darauf zu achten, dass diese Menschen nicht auf Streichpreise hereinfallen.
Unser Tipp: Bereits zu Beginn der Beratung sollte man diese Grenze nennen. Es hilft nicht, das ergonomisch perfekte Produkt im Rahmen einer 2-stündigen Beratung herauszufinden, wenn eine klare Obergrenze gesetzt ist – die aber keine Beachtung findet.
Für den Berater gilt es, das Bestmögliche auch für den schmalen Geldbeutel zu erarbeiten. Der Kunde sollte nur bedenken, dass eine Investition von 200 Euro alle zwei Jahre teurer ist, als einmalig 500 Euro für die nächsten zwölf Jahre. Eventuell bietet das beratende Fachgeschäft ja auch eine Ratenzahlung an.
Hier geht es um das optimale Ergebnis beim Matratzenkauf, verbunden mit dem Blick auf einen finanziell sinnvollen Rahmen. Dieser Kunde möchte für die nächsten 12 Jahre das perfekte Produkt für sein Bett erwerben.
Es soll auf seine individuellen Bedürfnisse angepasst sein und einen fairen Preis haben. Wenn dieser Kunde sich für eine Matratze entscheidet, spielt der Preis eine Nebenrolle. Er will gut schlafen und etwas Gutes für seinen Körper tun.
Dieser Kunde ist der Meinung, dass die teuerste Matratze die Beste sein muss. (Das stimmt allerdings nicht.) Selbst wenn er sich auf einer günstigeren Matratze wohler fühlt, wird er immer die teurere kaufen.
Für uns als Fachgeschäft sind die Kundengruppen zwei und drei das passende Zielpublikum. Wir bieten keine Billigprodukte an, welche über erlogene Streichpreise künstlichen Wert erhalten, haben aber auch keine preislich überzogenen Produkte ohne Mehrwert aus der Luxusklasse.
Wir finden auch für den kleinen Geldbeutel die beste Variante und für den Kunden, der guten Schlaf als Priorität hat, sind wir ohnehin der richtige Ansprechpartner.
Dazu haben wir uns in diesem Beitrag bereits ausführlich geäußert, deshalb an dieser Stelle nur eine kurze Zusammenfassung. Warum sind Emma, Eve, Bruno und Co. so günstig?
Diese Matratzen sind für 300 Euro bis 500 Euro vollkommen in Ordnung. Viele dieser One-Fits-All Matratzen haben eine relativ gute Qualität. Allerdings muss man darauf hinweisen, dass es keine Matratze gibt, welche für jeden Menschen geeignet ist. Ein Matratze ist ein Maßanzug und muss im Rahmen einer Beratung auf die Person, die darauf schlafen soll, abgestimmt werden.
Was ist eine “gute Matratze”? Wenn man gut auf die Haltbarkeit bezieht und vielleicht noch auf die Atmungsaktivität, könnte man die Matratze „Max“ ins Auge fassen, eine der vielen One-Fits-All-Matratzen. Man sollte jedoch die Finger von Streichpreisen lassen, da man hier meist eher betrogen wird als gut beraten ist.
Grundsätzlich gilt immer der uralte Grundsatz, dass Qualität ihren Preis hat. Sie gehen ja auch nicht zu BMW und möchten ein Auto für 10.000 Euro kaufen, weil Dacia diese Preisklasse anbietet. Man bekommt immer das, wofür man bezahlt.
Da dies sehr individuell ist, können wir nur eine grobe Angabe machen. Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass Matratzen ab 700 Euro deutlich länger halten und zu einer wesentlich größeren Zufriedenheit beim Kunden führen. Bei Matratzen über 1.300 Euro steigen diese Werte nicht mehr an.
Bei unter 500 Euro ist die Zufriedenheitsquote der Kunden, die guten Schlaf suchen, bundesweit sehr gering. Für Kunden, die irgendwas suchen und keine Ansprüche an Gesundheit und guten Schlaf haben, ist das natürlich anders.
Bei Matratzenpreisen zwischen 500 und 700 Euro findet man gute Qualität, aber nicht immer die individuell passende Matratze, denn das kommt auf die Körperform und die gesundheitlichen Grundbedingungen an.
Und es besteht ein Unterschied zwischen Kaltschaummatratzen und Taschenfederkernmatratzen: Wer eher günstig kaufen möchte, wird wahrscheinlich bei Kaltschaum landen. Hochwertiger und anpassungsfähiger ist meist Taschenfederkern. Allerdings gibt es natürlich auch hier Ausnahmen, die beim Probeliegen herausgefunden werden müssen.
Auf jeden Fall! Auch wenn Stiftung Warentest das Gegenteil behauptet, ist für jeden 10jährigen mit physikalischem Grundverständnis klar: Wenn die Matratze nicht sehr hoch ist, spielt der Lattenrost eine Rolle. Gehen Sie in ein Fachgeschäft und testen Sie es selber. Danach werden Sie die Aussagen von Stiftung Warentest mit anderen Augen sehen.
Eine Ausnahme besteht: Kunden, die eine hohe und relativ feste Taschenfederkernmatratze haben (aber nicht übergewichtig sind), werden keine Auswirkungen eines Lattenrostes spüren. Stiftung Warentest behauptet allerdings, dass der Lattenrost generell niemals eine Auswirkung hat. Das ist Quatsch!
Grundsätzlich ist diese Aussage komplett uninteressant, wenn der Nachbar nicht der eigene Zwilling ist. Sie kaufen ja auch keine Schuhe in 44, weil ihr Nachbar die hat, wenn Sie Schuhgröße 41 haben. Ebenso ist es mit Bewertungen von Matratzen im Internet. Was Sie nicht selber getestet haben, verdient auch keine weitere Betrachtung.
Wer wirklich eine qualitativ gute Matratze haben möchte, welche individuell auf ihn abgestimmt ist, sollte einen Betrag von 500 bis 1.000 Euro einplanen. Das sind dann – auf zwölf Jahre gerechnet – maximal 7 Euro pro Monat für guten und gesunden Schlaf. Wer lieber nur 300 Euro ausgibt und dann alle vier Jahre etwas Neues braucht, zahlt zwar nur 6 Euro pro Monat, hat aber wahrscheinlich keinen wirklich erholsamen Schlaf. Aber das ist dann wieder der “Ich kann überall schlafen”-Kunde...