Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Kissen & Bettdecken: 10 wichtige Tipps für erholsamen Schlaf

Geschrieben von Shirin Yilmaz | 13. Dezember 2018 13:00:04 Z

Zu schlafen ist eine überlebenswichtige Aufgabe des menschlichen Körpers. Nicht weniger essentiell ist es, dass die Schlafzeit auch der Regeneration dienen kann – und das passiert nur, wenn der Schlaf auch als „erholsam“ empfunden wird und Schlaflosigkeit kein Thema ist. Wie schaffen Sie das?

Zahlreiche Rahmenbedingungen müssen dafür stimmen: Das Schlafzimmer sollte ruhig, dunkel und frisch gelüftet sein. Fernzusehen oder zu arbeiten, ist im Bett tabu. Lesen ist bedingt erlaubt – aber nicht, wenn der Krimi einen die ganze Nacht beschäftigt. Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee sind nicht gut geeignet als Schlummertrunk.

Neben diesen hilfreichen Verhaltensregeln im Schlafraum und vor dem Zubettgehen sind auch Faktoren wie die Wahl von Kissen und Bettdecke entscheidend für eine hohe Schlafqualität. Die folgenden Tipps helfen bei der Entscheidung für die passenden Zudecken und Kissen.

1. Schlafposition (er)kennen und Kissen entsprechend wählen

Wer eine feste Schlafposition hat – also immer auf dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Seite schläft – tut gut daran, sich für ein spezielles Kissen für eben diese Schlafposition zu entscheiden. Vor allem Kopfkissen für Bauch- oder Seitenschläfer gibt es mittlerweile in zahlreichen Größenvarianten. Der Nachteil: Damit wird auch meist die Anschaffung neuer Bettwäsche nötig.

2. Daunen-Kopfkissen sind die Klassiker für jede Schlafposition

Ab Kindesbeinen an, also dann, wenn der Nachwuchs das erste Kissen bekommt, sind Daunen-Kopfkissen eine gute Wahl – für den klassischen Schläfer. Die Standardmaße belaufen sich auf Abmessungen zwischen 40x40 und 80x80 cm. Der Nachteil: Um die Kopfkissen zu reinigen, ist eine chemische Reinigung notwendig.

3. Das Material des Kissens bedingt das Schlafverhalten

Das Material des Bezugs ist häufig aus Baumwolle, Polyester, Mikrofaser oder Viskose gefertigt. Für Allergiker geeignet und atmungsaktiv sind die meisten Produkte, die besten Kopfkissen im Vergleich bringen diese Eigenschaften als Standard-Ausstattung bereits mit.
Das Material der Füllung hingegen bestimmt die Festigkeit des Kissens. Kaltschaum und Memory-Schaum als Füllung sorgen für eine stabile Schlafunterlage, Kügelchen und Stäbchen hingegen passen sich eher flexibel an. Neben Federn, Daunen, Tierhaar und Füllwatte gibt es auch Kissen mit Schaumstoffflocken, Naturfüllungen und Hohlfaserkugeln. Schaumkerne können aus Gelschaum, Latex und Viscoschaum bestehen.

 

 

4. PCM-Material sorgt für einen kühlen Kopf

Wer gerade nachts am Kopf schwitzt, sollte auf sogenanntes PCM-Material (phase change material) setzen. Das ist nicht per se kühlend, sondern passt sich an. Wie eine Art Klimaanlage leitet es überschüssige Wärme ab. Alternativ haben Tencel-Fasern dieselben Eigenschaften: Sie trocknen den Nachtschweiß rasch ab und kühlen.

5. Kopfkissen halten maximal fünf Jahre

Wer fünf Jahre lang Nacht für Nacht seinen Kopf auf ein Kissen bettet, verschleißt das Kissen für gewöhnlich in eben diesem Zeitraum. Zumindest gilt die Halbwertzeit von fünf Jahren für Kissen mit Schaumkern. Wer auf eine lose Kissenfüllung setzt, muss bereits nach drei Jahren prüfen, wie viel des Materials noch locker und luftig im Kissen vorhanden ist – und wie viel bereits unter der Kopflast zusammengedrückt wurde.

6. Ein weiches Kissen ist der Allrounder –im Alter werden sie höher

Es ist ein wenig vergleichbar mit der Wahl des Bettes: Meist wird das weichere Bett in jungen Jahren einziehen, während das stützendere, feste Modell die Variante fürs Alter ist. Ähnlich lassen sich auch die Tendenzen bei der Wahl des Kissens nachzeichnen: Kuschlig weich sind die ersten Kissen. Stützend und Halt gebend sind die Kissen mit zunehmendem Alter.

7. Bettdecken-Material muss zur Körpertemperatur passen

Natürlich ist es eine praktische Entscheidung, das ganze Jahr über dieselbe Zudecke zu verwenden. Praxistauglich ist dieser Ansatz allerdings nur selten, denn: Der menschliche Körper kann – ohne Unterstützung – gerade einmal zwei Grad Celsius in Eigenregie ausgleichen. Der Rest der Temperaturregulierung muss über die Bett-Bekleidung und die Bettdecke passieren. Wer also im Sommer ohnehin schon zu den „hitzigen“ Schlaftypen zählt, tut gut daran, eine Sommerdecke anzuschaffen: Kaschmir, Kamelhaar und Leinen sind dann die beste Wahl.

8. Baumwolle ist das Bezugsmaterial für die Mehrheit

Wer kein spezieller Schlaftyp ist, findet mit einem Wollbezug das ideale Material für die Zudecke. Wolle schirmt Untersuchungen zufolge 67 Prozent mehr Feuchtigkeit ab als Daunen- oder Federdecken und schneidet auch besser ab als Polyesterdecken. Auch mit Blick auf den Wärmehaushalt bekommt die Wolle bessere Noten: Die ideale Körpertemperatur von 35 Grad Celsius kann sich unter einer Decke aus Wolle am längsten halten.

9. Ständig kalte Füße? Lange Bettdecken helfen!

Wer im Schlaf ständig kalte Füße hat, verringert den Schlafkomfort immens. Ist das Problem nicht etwa auf die Temperaturregelung des Körpers zurückzuführen, sondern auf die Bettdecke, die zu kurz für die Körpergröße ist, ist eine Sondergröße ein gute Idee.

10. Daunen sind schwer. Federn bringen Leichtigkeit

Das Gewicht einer Decke wird maßgeblich von der Füllung beeinflusst. Dabei gilt: Daunen machen das Bett schwer, Federn bringen Leichtigkeit. Entsprechend ist auch auf die Kennzeichnung der Füllung zu achten – um kein Bett anzuschaffen, das einen buchstäblich erdrückt. Wer eine Zudecke mit „reiner Daune“ wählt, bekommt 100 Prozent Daunen. Die Bezeichnung „leichte, fedrige Daune“ steht für einen Federanteil von zehn Prozent. „Fedrige Daune“ zeigt einen Feder-Anteil von 40 Prozent an. Zudecken mit dem Vermerk „Dreivierteldaune“ beinhalten einen Federanteil von 70 Prozent. „Halbdaune“ heißt, der Federanteil liegt bei 85 Prozent.