Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Vergleich: Der Unterschied zwischen Boxspringbetten und normalen Betten

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 21. Oktober 2014 12:23:29 Z

Sind Boxspringbetten eine Modeerscheinung oder eine optimale Lösung? Boxspringbetten werden in jüngster Zeit immer beliebter. Als Einzelhandelsunternehmen mit Schwerpunkt auf Schlafberatung haben wir hierzu bereits umfassende Erfahrungen sammeln können, die wir in diesem Beitrag mit Ihnen teilen möchten. Wir machen Sie mit den Grundzügen und Vorteilen dieses Bettsystems vertraut, immer im Vergleich zu anderen Lösungen.

"Mein 1. Mal im Boxspringbett" auch auf YouTube

 

 

Wofür steht der Begriff “Boxspringbett”?

Vielen Kunden ist der Begriff „Boxspringbett“ zwar geläufig, wobei die wirkliche Bedeutung nicht bekannt ist. Der Name leitet sich aus den beiden Begriffen „Box“ und „Spring“ (engl. Feder) ab. Der Begriff bedeutet übersetzt also: “Feder in der Box”. Die Box hat einen Taschenfederkern oder einen simplen Federkern. Diese dienen als Ersatz für das Bettgestell und den Lattenrost. Oft liegt auf der Matratze noch ein Topper als dritte Schicht.

 

© Firma Selecta

 

Welche Matratze sollte idealerweise mit einem Boxspringbett verwendet werden?

Auf der Box sollte dann im Optimalfall auch eine Taschenfedernkernmatratze liegen. Bei ganz simplen Betten kann es auch Federkern oder sogar Schaum sein. Der Unterschied zwischen Taschenfederkern und Federkern ist einfach: Bei Taschenfederkern ist jede Feder in einer einzelnen Tasche verpackt und kann somit auch autark reagieren. Hier spricht man von punktueller Entlastung.

Der Federkern ist ein einfaches Drahtnetz. Ein durchlaufender Draht, der mit Windungen versehen wird, bildet die Schlafunterlage. Hier gibt es keine punktuelle Anpassung, sondern nur eine komplette Bewegung der ganzen Matratze - die sogenannte Flächenentlastung. Somit ist ein ergonomisch gutes Liegen nicht zufriedenstellend möglich.
Egal für welche Matratzenart Sie sich entscheiden, Sie sollten sicher gehen, dass es eine qualitativ hochwertige Matratze ist, die Sie in bis zu 25.000 Stunden Schlaf begleitet.

 

Billigprodukte werden nach wie vor nachgefragt

Als reine Matratze ist Taschenfederkern schon immer das beliebteste Matratzenprodukt gewesen. Nur in Deutschland gibt es Rahmen des Wunsches nach billigen Produkten eine erhöhte Nachfrage nach geschäumten Matratzen. Hier geht es in der Tat um “billig” und nicht um “preiswert”. Noch immer werden pro Tag 4.000 Matratzen bundesweit für unter 100.- Euro gekauft. Diese Zahl ist für mich ebenso erschreckend, wie die der verkauften Schuhe, die weniger als 10.- Euro kosten...

 

 

Stimmt das Gerücht: “Feste Matratzen sind gesund”?

Früher hatte man bei Matratzen nicht viel Auswahl: Neben der Federkernmatratze gab es keine anderen Matratzenarten. Seitdem hält sich hartnäckig das Gerücht, dass feste Matratzen gesund sind. Das ist mittlerweile durch Schlafstudien deutlich widerlegt.


Warum glauben immer noch viele Menschen, dass harte Matratzen gesund sind?

Der Grund für die weit verbreitete Annahme, dass harte Matratzen gesünder sind, ist aus heutiger Sicht aber nachvollziehbar: Wenn eine Federkernmatratze zu weich ist, hängt sie durch wie eine Hängematte. Die Wirbelsäule bringt sofort Schmerzpunkte hervor und das Liegen führt zu Rückenschmerzen.

Das entfällt bei einer festen Matratze. Es wird zwar mittelfristig zu Gelenkschädigungen der Schulter- und Hüftgelenke kommen, aber die Rückenschmerzen werden gemindert. Mittlerweile kann man aber generell auch weich liegen, ohne dass der berühmte „Hängematteneffekt“ eintritt.

Boxspringbetten sind keine Neuheit

Bei einem Boxspringbett sprechen wir also von einem Bettsystem auf Federbasis. Dieses System gibt es seit über 80 Jahren und es ist keine Neuerscheinung, obwohl es vielen Kunden so vorkommt. Natürlich haben sich die Anpassungsfähigkeit, die Druckentlastung und die Atmungsaktivität im Laufe der Jahre deutlich verbessert.

Vorteile eines Boxspringbettes

Wenn man ein Boxspringbett im Vergleich zu anderen Produkten sieht, hat es einige wenige Vorteile, die generell auf dem Prinzip „Taschenfederkern“ basieren. Grundsätzlich sind die Aussagen, die bezüglich Boxspringbetten getroffen werden, auf qualitativ gute Matratzen bezogen.

Atmungsaktivität

Ein Boxspringbett hat eine nichtz ganz optimale  Durchlüftung. Besser ist das bei Taschenfederkernmatratzen im allgemeinen. Durch die Luftzirkulation im Inneren kann die Feuchtigkeit, die über die Haut abgegeben wird, perfekt wieder entweichen. Somit gibt es weniger Nährboden für Mikrobakterien und Milben. Bei den meisten Boxspringbetten werden keine luftdurchlässigen Boxen gebaut, die Stoffe sind nicht atmungsaktiv und die Ummantelung lässt keine Luft durch. Bei Boxspringbetten ab ca. 3.500.- Euro sollten diese Dinge allerdings grötenteils auszuschließen sein. Somit gewinnt jede Taschenfederkernmatratze  aber nicht jedes Boxspringbett gegen günstige Kaltschaummatratzen. Meist sind diese nämlich als simpler Block geschäumt und somit wenig atmungsaktiv. 


Anpassungsfähigkeit

Neben der Hygiene bzw. der Atmungsaktivität spielt auch die Anpassungsfähigkeit eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum gesunden Schlaf. Auch hier ist es ganz einfach: Sind die Taschenfedern mit ausreichend Windungen versehen und hoch genug, steht die Basis. Hinzu kommen die Anzahl der Taschenfedern und die Ummantelung. Habe ich hier eine qualitativ gute Matratze, habe ich auch eine gute Anpassung. 

Allerdings muss man der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass es auch ganz optimale Kaltschaummatratzen gibt. Jedoch müssen die Zonen und die restliche Bearbeitung genau zum Kunden passen. In beiden Fällen spielt fer Lattenrost aber ebenfalls noch eine entscheidende Rolle, welcher bei Boxpsringbetten aber leider wegfällt. 

Druckentlastung

Nicht zuletzt geht es generell bei guten Betten bzw. Matratzen um die Druckentlastung.
Und hier muss sowohl das Boxspringbett als auch die Taschenfederkernmatratze besonders gut bzw. aufwendig gearbeitet sein. Eine Druckentlastung wie ein Viscoschaum kann eine Matratze mit Federn selten erreichen. Allerdings gibt es Mischformen, in welchen die Taschenfedern mit Viscoschaum oder Gel abgedeckt sind. D

Stützfunktion

Bei aller Druckentlastung und Weichheit einer Matratze darf aber auch die Stützfunktion nicht außer Acht gelassen werden. Wer nicht ausreichend gestützt wird, bekommt Rückenschmerzen. Und auch hier punktet der Taschenfederkern bzw. das Boxspringbett. Die Federn im Inneren sorgen für die ausreichende Stützkraft.

Welche Alternativen gibt es zu Boxspringbetten?

Grundsätzlich muss man sagen, dass die Mischung aus Atmungsaktivität, Druckentlastung und Stützkraft eine gute Matratze oder ein ideales Bett ausmachen. Das Boxspringbett, selbst in guter Qualität, kann diese Mischung allerdings selten aufbringen.

Es gibt allerdings andere Produkte auf dem Markt, die ganz hervorragend sind und über die wir Sie gern in unserem Fachgeschäft bei einer umfassenden Beratung informieren. Eine hochwertige Taschenfederkernmatratze auf einem Lattenrost kann sogar deutlich bessere Ergebnisse erzielen akls ein Boxspringbett. Sollte Sie doch das Boxspringbett weiterhin überzeugen, sollten Sie sich unsere nützlichen Tipps im Bezug auf den Kauf durchlesen.

Eine persönliche Beratung für individuellen Schlafkomfort


 

Für alle Matratzenarten gilt Folgendes: Lassen Sie sich umfangreich beraten und nehmen Sie sich Zeit. Je individueller die Beratung, desto optimaler das Ergebnis. Bei uns im Schlafraum in Wuppertal bieten wir ein 111-tägiges Umtauschrecht an.

Wir kennen uns mit gesundem und erholsamen Schlaf aus. So können Rückenbeschwerden an der für Sie persönlich falschen Matratze liegen. Der Schlafraum kann anhand seiner ausgeprägten Erfahrungen die richtige Matratze für Sie finden.