Viele Kunden kommen zu uns und fragen nach „Allergikermatratzen“. Dieser Begriff ist nicht geschützt und sagt leider gar nichts aus. Mehrere Onlineshops haben sogar eine eigene Kategorie für „Allergikermatratzen“, führen aber einfach eine wilde Produktwelt auf, die für Hausstaub-Allergiker teilweise sogar ungeeignet wären.
Unsere Tipps zum Matratzenkauf kurz und knapp auch auf YouTube:
Was ist für Allergiker wichtig?
Die Antwort ist relativ einfach: Eine Matratze, die gut durchlüftet ist und einen optimalen Feuchtigkeitsabtransport bietet. Je weniger Feuchtigkeit eine Matratze in sich behält, desto weniger Nährboden gibt es für Milben. Und die Rückstände der Milben sind für Allergiker der Grund allen Übels.
Dabei stellt sich die Frage: Warum sollten Personen, die nicht unter Allergien leiden, ein Produkt wählen, welches schlecht durchlüftet und unhygienisch ist? Für uns ist eine gut durchlüftete Matratze einfach ein Qualitätsmerkmal, egal ob für einen Allergiker oder jeden anderen Kunden.
Welche Komponenten muss ein Allergiker bei Matratzen beachten?
Der Matratzenkern
Natürlich durchlüftet nichts so gut wie ein Taschenfederkern. Durch die Luftzirkulation in den einzelnen Federn wird Feuchtigkeit perfekt abtransportiert. Taschenfederkernmatratzen heutiger Bauart haben nichts mit den früheren Matratzen mit Federkern zu tun. Für reine Federkernmatratzen gilt das aufgrund der ganz anderen Bauart jedoch nicht.
Mittlerweile haben aber auch die Hersteller von geschäumten Matratzen nachgezogen. Ein Vorzeigebeispiel ist hier die Firma „Metzeler“ aus Memmingen die schon seit Jahren die sogenannten „Airchannels“ verwendet. Das sind aufrecht stehende Schaumröhren, die auch eine gute Luftzirkulation zulassen.
Der Matratzenbezug
Wir sprechen hier von einem der wichtigsten Textilprodukte im Haus. Welches andere Textil soll bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad funktionieren, 25 000 Stunden Nutzung unbeschadet überstehen und hygienisch bleiben, ohne wöchentlich gewaschen zu werden? Genau - der Matratzenbezug!
Was würden wir für eine Jacke bezahlen, die die oben genannten Kriterien erfüllt? 400 Euro oder mehr? Und selbst bei dem Preis zweifle ich die Haltbarkeit über 25 000 Stunden Nutzung an. Wer also glaubt, eine tolle Matratze für 350 Euro gekauft zu haben, hat nicht einmal einen guten Matratzenbezug gekauft! Vom Matratzenkern ganz zu schweigen.
Übrigens: Stiftung Warentest verschweigt seit Jahren die Qualität der Bezüge bei den so hochgelobten Billigmatratzen, die bei der Stiftung (sie lebt also von Spenden!) immer so toll abschneiden.
Fazit für alle Allergiker: Auch wenn der Matratzenkern sehr gut ist, kann ein schlechter Bezug die Wirkung vollkommen außer Kraft setzen.
Das Oberbett
Für Kissen und Bettdecke gilt das Gleiche. Je besser die Luftzirkulation, desto hygienischer ist das Oberbett. Hier spielt die Reinigungsfähigkeit aber natürlich auch eine große Rolle. Daher sind Faserdecken sicherlich zu bevorzugen.
Das Bettgestell
Wie bereits aufgeführt, ist „Luftzirkulation“ das Zauberwort. Wer eine gute Matratzehygiene bevorzugt, sollte auf einen Bettkasten verzichten. Eine offene Struktur unter dem Bett ist für Allergiker sehr wichtig.
Gegen Boxspringbetten ist übrigens nichts einzuwenden, wenn sie qualitativ gut sind. Dann sind die Boxen unten offen, durch ein 3-D-Gewebe wird die Durchlüftung gewährleistet und der Stoff sollte ebenfalls atmungsaktiv sein.
Helfen spezielle Allergikerbezüge?
Wenn es irgendwie geht, verzichten Sie auf diese Bezüge und achten Sie auf die oben aufgeführten Hinweise. Die meisten Allergikerbezüge verhindern zwar das Durchdringen von Hautschuppen in den Matratzenkern, sorgen aber für ein schlechtes Bettklima. Bis zu 40% weniger Regeneration bringen diese Bezüge mit meist mit sich.
Fazit
Für Allergiker ist die Qualität des Bettes sehr wichtig, wobei alle Komponenten beachtet werden müssen. Ein Beispiel: Sie kaufen alle Artikel wie oben aufgeführt, nutzen aber eine Bettwäsche für 40 Euro. Dann hat es sich mit dem guten Bettklima, der Luftzirkulation und der Hygiene erledigt. Das ist so, als würden Sie sich einen Porsche kaufen und einen Melkschemel anstatt des Sportsitzes nutzen. Sie sparen zwar Geld, haben aber keinen Spaß an dem Rest.