Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Schlafdefizit schadet: Schlau und glücklich dank gutem Schlaf

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 3. August 2019 13:00:25 Z

Der Trend, auf die Gesundheit zu achten, ist ungebrochen: Wir achten auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, zählen Schritte – doch guter Schlaf scheint zweitrangig zu sein, wenn es um die Optimierung der eigenen Gesundheit geht. Das ist leicht zu ändern.

Denn der menschliche Organismus funktioniert mit wenig Schlaf nicht wirklich optimal. Und ein Schlafdefizit birgt ernste Gefahren für die Gesundheit – sowohl die körperliche als auch die geistige.

Warum schlafen Menschen zu wenig? Und wie lange sollte man schlafen?

Die allgemeine Experten-Empfehlung lautet: Jeder sollte regelmäßig zwischen sechs und acht Stunden schlafen. Und tatsächlich liegt die durchschnittliche Schlafdauer, bei der die meisten Menschen sich am wohlsten fühlen, bei sieben bis acht Stunden.

Wer unter die 6-Stunden-Grenze rutscht, läuft Gefahr, psychische und physische Krankheiten zu entwickeln. Natürlich gilt das nicht, wenn Sie mal eine Nacht wenig schlafen, denn kurzfristig steckt der Körper den Schlafmangel meist folgenlos weg. Zur Gewohnheit sollte dieser jedoch nicht werden.

Manchmal fällt es allerdings schwer, diese Zeiten einzuhalten. Das gilt insbesondere bei beruflich oder familiär bedingtem Stress. Dieser bewirkt eine innere Unruhe, die vom tiefen und gesunden Schlaf abhält. Die Auswirkungen können dann weitreichend sein und die Lebensqualität negativ beeinflussen.

So wirkt sich Schlafmangel auf Körper und Geist aus: Gewichtszunahme, Bluthochdruck, weniger Leistung

Ein dauerhaftes Schlafdefizit schadet dem Körper und macht ihn anfälliger für diverse Beschwerden und Krankheiten.

  • Menschen, die wenig oder unruhig schlafen, haben ein überaktives Stress-Nervensystem. Das kann langfristig zu Bluthochdruck führen: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
  • Aber nicht nur organische Gefahren lauern bei Schlafmangel. Auch die Gedächtnisleistung sinkt, wie Studien beweisen. Der Hintergrund: Wir verarbeiten im Schlaf Erlebtes und Gelerntes. Die persönliche Festplatte im Gehirn wird quasi formatiert. Dafür sind allerdings REM-Phasen nötig, die nur bei ausreichend langer Schlafdauer stattfinden. Fehlen diese, weil wir nur kurz schlafen, leidet das Gedächtnis langfristig darunter.
  • Darüber hinaus wirkt eine kurze Nachtruhe sich auf das Sättigungsgefühl aus. Das liegt daran, dass die Hormone, die für unsere Sättigung zuständig sind, maßgeblich von den Schlafhormonen beeinflusst werden. Kommt es hier zu Schwankungen, können vermehrter Hunger und eine ungewollte Gewichtszunahme die Folgen sein.
  • Wer Sport treibt und sich Trainingseffekte wünscht, sollte ebenfalls ausreichend schlafen. Ist dies nicht der Fall, fehlt dem Körper und den Muskeln die nächtliche Regenerationsphase. Einige Leistungssportler haben den Wert des Schlafs erkannt und arbeiten bereits mit Schlafcoachs zusammen, um beste Trainingseffekte zu erzielen. Auch wir vom Schlafraum in Wuppertal bieten diese Schlafcoachings erfolgreich an.
  • Nicht zuletzt wirkt sich Schlafmangel aber auch auf die Stimmung aus: Wir fühlen uns müde, unkonzentriert und sind leicht reizbar. Den Anforderungen des Alltags kann man so nur bedingt begegnen.

Schlechter Schlaf und psychische Erkrankungen: Welche Zusammenhänge gibt es da?

Die Auswirkungen von schlechtem oder zu wenig Schlaf zeigen sich auch in folgender Beobachtung: Schlafprobleme tauchen fast immer gleichzeitig bei Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Suchtproblemen auf. Bei Personen, die unter Depressionen leiden, sind Ein- und Durchschlafschwierigkeiten besonders häufig.

Ein Grund dafür sind die Hormone Serotonin und Noradrenalin, welche den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren. Gleichzeitig sind sie an der Wahrnehmung, dem Denken und unserer Stimmung beteiligt. Hier bestehen also enge Zusammenspiele. Kommt es zu Unstimmigkeiten dieser Hormone, sind psychische Beschwerden eine häufige Folge.

 

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Tipps: Wie kann ich meinen Schlaf verbessern?

Wer Konzentrationsprobleme und andere Beschwerden durch Schlafmangel verhindern möchte, sollte auf eine gute Schlafhygiene achten. Dazu gehört ein ruhiges Schlafzimmer, in dem man sich wohlfühlt. Feste Schlafenszeiten helfen dem Körper, sich auf einen Rhythmus einzustellen und schneller einzuschlafen. Zudem empfehlenswert:

  • der Verzicht auf Koffein ab dem Nachmittag
  • feste Einschlafrituale
  • ein Spaziergang zum Runterkommen am Abend
  • weitere hilfreiche Tipps finden Sie in diesem Beitrag

Es kann auch helfen, äußere Reize auszublenden, etwa mithilfe von Schlafmaske und Ohrstöpsel. Wer hingegen bei vollkommener Ruhe eher schlecht entspannt, probiert es vielleicht mit einem Hörbuch.

Was Menschen mit Einschlafproblemen auf keinen Fall tun sollten: sich anstrengen, endlich einzuschlafen. Das erzeugt nur Druck und fördert das Einschlafen keineswegs.

Wer unter leichten Schlafschwierigkeiten leidet, die mit dem Jahreszeitenwechsel zusammenhängen, profitiert eventuell von einer Lichttherapie. Liegt jedoch der Verdacht auf eine Depression nahe, steht ein Besuch beim Hausarzt oder Psychotherapeuten an. In einem solchen Fall ist eine Psychotherapie, gegebenenfalls kombiniert mit Medikamenten, die Behandlungsmethode der Wahl.