Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Unsere TOP 4: Die besten Matratzenhersteller im Vergleich

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 18. Mai 2017 14:55:16 Z

“Woher kommt die Matratze?” Immer wieder fragen unsere Kunden nach den Herstellern unserer Produkte. Schließlich möchte man nicht irgendwas kaufen, sondern sich pudelwohl fühlen, wenn man in den Schlaf sinkt. Wer also sind die besten Matratzen-Hersteller?

Es gibt kaum eine Branche, die für den Kunden so undurchsichtig ist, wie die Matratzenbranche. Wir möchten mit diesem Beitrag ein wenig Licht ins Dunkel bringen und Tipps geben, welche Hersteller wirklich gut sind und welche “Hersteller” man eher außer acht lassen sollte.

Wer sich für eine neue Matratze entscheidet, dem ist oft nämlich nicht nur gesunder Schlaf wichtig, sondern auch die Qualität des Produktes. Man liegt schließlich nicht gern auf Matratzen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen oder unter Verwendung von schädlichen Materialien produziert werden. Also ist das Siegel “Made in Germany” nicht unerheblich beim Matratzenkauf. Doch ist es das, was es verspricht? Dazu im folgenden Text mehr.

Was macht einen guten Hersteller aus?

Vorweg: Ein wirklicher Hersteller entwirft eine Matratze von A bis Z – von der ersten Skizze bis zur endgültigen Fertigung. Ein Hersteller baut niemals eine Matratze, die für jeden geeignet ist (weil das eben nicht geht), sondern immer für eine bestimmte Zielgruppe. Genau für diese Zielgruppe wird die ergonomisch perfekte Matratze gesucht.

Beispiel: Die Matratze Metzeler “Style” ist ergonomisch für maximal 20% der Bevölkerung annähernd geeignet. Zusätzlich gibt es die Matratze in 5 Härtegraden. Am Ende produziert Metzeler die Matratze “Metzeler Style in H2” für einen ganz kleinen Teil der Bevölkerung. Damit aber mehr Personen mit Metzeler Produkten versorgt werden können, gibt es eben nicht nur die Matratze “Style” sondern über 10 weitere Fachhandelsprodukte. Und genau diese Herangehensweise macht einen guten Hersteller aus: Für eine kleine und ganz bestimmte Zielgruppe wird ein Modell entworfen.

4 Tipps bei der Suche nach dem richtigen Hersteller

  1. Ein Hersteller sollte erreichbar sein. Sie sollten die Möglichkeit haben, auch direkt beim Hersteller Rückfragen zu stellen.
  2. Die Produkte sollten bei verschiedenen Händlern zu finden sein. So können Sie die Preise sinnvoll vergleichen.
  3. Der Hersteller sollte über 20 Jahre auf dem Markt sein und damit Erfahrung aufweisen.
  4. Die Produktionsmethoden und auch die verwendeten Materialien sollten übersichtlich kommuniziert werden.
  5.  

 

Wer ist Hersteller – wer ist Lieferant?

Leider hat das Label “Made in Germany” heutzutage und gerade in der Matratzenbranche keinen Wert mehr. Es gibt sogenannte “Hersteller”, welche containerweise Matratzenkerne aus Asien kaufen und in irgendeinem osteuropäischen Land billige Matratzenbezüge nähen lassen. In Deutschland wird dann nur der Kern in den Bezug gesteckt und schon darf der Aufkleber “Made in Germany” drauf. Für uns sind das sehr fragwürdige Methoden, die nichts mit dem Versprechen des Herstellers zu tun haben.

Wir und viele unserer Kollegen achten auf wirkliche “Made in Germany”-Produkte.

Welche Hersteller sind nun “Made in Germany”?

Wir möchten keinen wirklich guten deutschen Hersteller vernachlässigen, doch können aus Platzgründen nur auf unsere TOP 4 eingehen. Es gibt natürlich mehr deutsche Hersteller, die auch einen tollen Job machen.

Röwa

Rössle & Wanner (Röwa) ist ein Mittelstandsbetrieb aus dem Bilderbuch: 130 Leute stellen seit gut 100 Jahren in der Nähe von Stuttgart Lattenroste, Matratzen und Bezüge her. Man legt Wert auf Handwerk, heimische Produkte und Nachhaltigkeit. Ganz klassisch eben und von bester Qualität. So kommen die Buchen, die für die Lattenroste verwendet werden, gewissermaßen von den Bäumen vor der Haustür von der Schwäbischen Alb. Kurze Vertriebswege, deutsche Ingenieurskunst, Zertifizierung durch das Ergonomie-Institut München – es gibt viele Argumente, die für Röwa-Produkte sprechen  

Rummel

Matratzen und Unterfederungen, die den perfekten Schlaf bescheren, und auch noch die Ergonomie des einzelnen Menschen beachten – das hat sich Rummel aus Franken auf die Fahnen geschrieben. Bewusst bezeichnet sich das Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern als Manufaktur, weil eben die Individualität das Wichtigste ist. Für jeden Schläfer fertigt man die auf ihn abgestimmte Matratze (und auch den passenden Lattenrost). Rummel gibt’s nur im Fachhandel, weil eben ohne gute Beratung bei solch hochwertigen Produkten nichts läuft.

Metzeler

Traum-Schaum, das fasst zusammen, was Metzeler aus Memmingen im Allgäu besonders auszeichnet. In Sachen Schaumstoffmatratzen macht dem Hersteller nämlich niemand etwas vor. Spezialisiert ist man auf Schlafsysteme, also die Kombination aus Lattenrost, Matratze und Kissen – alles optimal aufeinander abgestimmt. Gerade bei Schaum gibt es oft Durchlüftungsprobleme, nicht jedoch mit Produkten wie der AirLine Channel von Metzeler. Selbst Boxspringbetten sind im Programm, auf denen man in der Tat wie auf Wolken schläft. Und alles “Made in Germany” produziert!

Werkmeister

Ob Taschenfederkern-, Latex- oder Komfortschaummatratzen, Werkmeister aus Norddeutschland hat die komplette Bandbreite für den erholsamen Schlaf im Angebot. Der Hersteller arbeitet ausschließlich mit Fachgeschäften zusammen, denn nur dort gibt es die notwendige Beratung, um gut erholt aufzuwachen. Gefertigt werden seit 1950 Matratzen, die höchstem Liegekomfort entsprechen. Auch bei Werkmeister steht das Handwerk im Vordergrund, genauso wie die individuelle Anfertigung von Schlafunterlagen.

Gute Matratzenhersteller außerhalb Deutschlands

Auch wirklich gute Hersteller außerhalb der deutschen Grenzen sind zum Beispiel “Veldman” aus Belgien oder “Optimo” aus Österreich. Auch hier gibt es ein paar mehr Hersteller, aber wir möchten unsere Favoriten aufzeigen. Auch zu den beiden Herstellern ein paar Infos.

Veldeman

Europaweit exportiert Veldeman seine Schlafsysteme, zu denen Marken wie Velda und Fylds gehören. Wer sich ein Stück Luxus im Schlafzimmer gönnen will, der kommt an Veldeman nicht vorbei. Stark sind sie besonders im Bereich Taschenfederkernmatratzen und Boxspringbett, die Stil und Komfort vereinen.

Optimo

“Einfach nur schlafen” ist der Slogan des österreichischen Unternehmens. Ein hoher Anspruch, den man jedoch mit dem Komplettpaket aus Matratzen, Lattenrosten, Kissen und Toppern wirklich erreicht. Wert auf die unterschiedlichen Schlaftypen gelegt, für die das Schlafsystem passgenau zusammengestellt wird.

Wie erkennt ein Kunde einen wirklichen Hersteller?

Grundsätzlich gibt es eine Regel für Kunden, wie sie filtern können: Die Matratze sollte einem Hersteller zugeordnet werden können, der auch andere Händler mit dem gleichen Produkt beliefert.

Händler (egal ob online oder stationär), die eine Matratze anbieten, die Sie nirgendwo anders erwerben können, machen es dem Endkunden schwer, das Produkt zu vergleichen. Woher soll der Kunde wissen, dass eine Matratze mit dem – fiktiven – Namen “Silvia” wirklich ihren Preis wert ist? Diese Matratze gibt es nur bei diesem einen Händler und wer die Matratze wirklich produziert, bleibt meist auch ein Geheimnis. Somit ist für den Kunden undurchschaubar, ob das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. In den meisten Fällen sind diese Produkte maßlos überteuert.

Zum Beispiel: Matratze “Silvia” kostet den Kunden 600.- Euro. Das Preisschild zeigt einen durchgestrichenen Preis von 900.- Euro. Schnäppchen? Nein, die Matratze ist vielleicht nicht einmal 200.- Euro wert. Der Händler macht einen guten Schnitt und reibt sich die Hände.

Denn weil der Kunde nicht im Ansatz erkennen kann, wer der Hersteller ist und er dieses Produkt auch nirgendwo anders findet, kann er Preis und Qualität nicht vergleichen.  

Wie sind One-Fits-All Matratzen zu bewerten?

Egal ob Simba, Eve, Caspar oder Graf Zahl – es gibt nicht nur die eine Matratze von einem Händler, die für jeden perfekt sein soll. Abgesehen davon, dass das physikalisch und ergonomisch unmöglich ist, haben Sie keine Preisvergleiche. Eventuell ist die Matratze für 200.- Euro nur 50.- Euro wert oder die für 600.- Euro nur 200.- Euro? Vielleicht ist diese 400.- Euro Matratze aber auch 400.- Euro wert? Da kann man nur raten und hoffen, dass man nicht zu viel bezahlt.

Was sagt Stiftung Warentest dazu?

Stiftung Warentest geht davon aus, dass es nur eine Matratze für jeden geben sollte. Auch wenn das ergonomisch totaler Quatsch ist, wird davon ausgegangen, dass es maximal vier verschiedene Typen auf der Welt gibt, was die Körpermaße angeht. Das ist ein komplett anderer Ansatz als der, den die wirklich guten Hersteller verfolgen.

Fazit zu den besten Matratzen-Herstellern

“Made in Germany” hat bei Matratzen leider längst die Relevanz verloren, die es mal hatte. Wer Wert legt auf Hersteller, die nach hohen Standards arbeiten, hochwertige Materialien verwenden und die unterschiedlichen Ansprüche der Menschen im Blick haben, der muss sich genau informieren. Schlafen Sie also nicht auf irgendwas, lassen Sie sich beraten, was Sie Ihrer Gesundheit Gutes tun können – auch im Schlaf.