Nicht nur die Suche nach einer neuen Matratze bringt für viele Kunden teilweise Verwirrung mit sich, auch beim Thema Lattenrost ist es nicht anders. Daher möchten wir hier verschiedene Arten gegenüberstellen und mit Vorurteilen aufräumen.
Wir sind ein Einzelhandelsunternehmen aus Wuppertal, welches im Bereich Lattenroste unterschiedliche Marken und Produkte vertreibt. Durch unsere Tätigkeit als Schlafberater und Händler haben wir viele Erfahrungen sammeln können und kennen sowohl Stärken als auch Schwächen von verschiedenen Unterfederungen. In diesem Beitrag beantworten wir häufig gestellte Fragen und klären über Mythen und Preise auf.
Unser Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr vorhandener Lattenrost noch in Ordnung ist bzw. welche Matratzenart optimal zu Ihrem Lattenrost passt, können Sie gerne einen Beratungstermin anfragen. Falls Sie aus Wuppertal und Umgebung kommen, fahren wir gerne zu Ihnen nach Hause und führen vor Ort den Lattenrost-Check durch. Natürlich kostenfrei!
Wissenswertes rund um das Lattenrost kurz und knapp auch auf YouTube:
Welcher Lattenrost ist der Richtige?
Die Antwort ist super einfach: Es hängt von der Matratze ab. Je höher und fester eine Matratze ist, desto uninteressanter sind die Auswirkungen des Lattenrostes. Je dünner und weicher eine Matratze, desto wichtiger der Lattenrost.
Grundsätzlich gehört aber unter jede Matratze ein Element, was den Druck von oben auffängt. Somit wird auch häufig von Unterfederung, manchmal auch Sprungrahmen oder Federholzrahmen gesprochen, da der Druck abgefedert werden muss. Das hat nicht nur Einfluss auf den Liegenden, sondern verlängert zudem die Haltbarkeit der Matratze. Auch aufgrund der notwendigen Luftdurchlässigkeit nach unten ist ein Lattenrost erforderlich: Eine Matratze, die auf einer geschlossenen Fläche aufliegt, kann schimmeln!
Welcher Lattenrost passt zu welcher Matratze und was sollte ich nicht kombinieren?
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die gängigsten Arten der Bett-Unterfederungen:
Der Leistenlattenrost (geeignet für fast alle Arten von Matratzen)
Auf Leistenlattenroste kann man fast alle Arten von Matratzen legen. Ein Leistenlattenrost sollte 28 oder 42 Leisten haben und aus Buchenschichtholz sein. Ein 42er Leistenlattenrost ist fester, aber nicht immer anpassungsfähiger als ein 28er Leistenlattenrost.
Die Leisten sollten in federnd gelagerten Kappen aufgehängt und in Zonen eingeteilt sein. Und hier entsteht der große Unterschied: Je besser der Lattenrost, desto besser die Einstellmöglichkeiten. Normale Schieberegler auf Doppelleisten sind meist wirkungslos und finden sich heute eigentlich nur noch bei den simplen Grundmodellen. Es gibt mittlerweile Lattenrostmodelle, welche über 50% der ergonomischen Anpassung ausmachen. Die Matratze spielt dann eine absolut untergeordnete Rolle.
Der Tellerlattenrost (geeignet für Kaltschaummatratzen und Viscoschaummatratzen)
Hier gibt es einzelne Tellerelemente, welche auch einzeln reagieren. Bei den guten Tellerrahmen sind die Teller zusätzlich separat in der Festigkeit zu verstellen. Tellerlattenroste sollten nur unter geschäumte Matratzen gelegt werden und nur bei ganz speziellen Produkten als Ausnahme unter Taschenfederkernmatratzen. Auf der einen Seite, weil es ergonomisch absolut keinen Sinn ergibt und zum anderen, weil die Haltbarkeit der Taschenfederkernmatratzen dadurch stark minimiert wird.
Die Boxspringunterfederung (geeignet für Taschenfederkernmatratzen)
Das, was die meisten als Boxspringbett kennen, gibt es auch als Einlegevariante. Hier sprechen wir über einzelne Taschenfedern, welche meist auf Holzleisten aufgebracht sind und mit einem Stoff umspannt wurden. Die Varianten bieten einen sehr guten Liegekomfort, haben allerdings bei hohen, festen Matratzen ebenso wenig Auswirkung wie Holzleistenlattenroste. Sie sind jedoch deutlich langlebiger. Solche Unterfederungen sollte man nur unter Taschenfederkernmatratzen verwenden.
Exoten
Es gibt noch einige wenige Exoten auf dem Markt, wie zum Beispiel Fiberglas-Leistenlattenroste oder das Sensoflex-System von Rummel.
Allerdings gilt hier das Gleiche wie für alle anderen Systeme: Die Matratze sorgt für den Hauptteil der Ergonomie.
Ebenfalls eine Ausnahme stellt die Latexmatratze dar. Hier muss ein Lattenrost her, welcher über eng stehende, überwölbte und federnde Leisten verfügt. Zudem sollte er Gummi-Kappen am Ende der Leisten haben.
Darum sind Lattenroste bzw. Unterfederungen nicht unwichtig!
Auch Lattenroste halten nicht ewig. Nach 12-15 Jahren sollte man über einen Wechsel nachdenken. Die Holzleisten ermüden und bieten nicht mehr die notwendige Stützfunktion. Das kann zu Rückenschmerzen oder sogar Kuhlenbildung bei der Matratze führen.
Außerdem muss man wissen: Der falsche Lattenrost kann zu deutlichen Veränderungen des Liegeverhaltens der Matratze führen. Hier spielt die Beratung zu Matratze und Lattenrost eine entscheidende Rolle.
Wenn Sie eine neue Matratze kaufen, ist nicht zwangsweise ein neuer Lattenrost erforderlich. Die Matratze muss aber zu der vorhandenen Unterfederung passen. Holen Sie sich dahingehend auf jeden Fall Rat vom Schlafexperten.
Was kostet ein guter Lattenrost?
Ein guter Buchenholzrahmen mit automatischer Schulterabsenkung und qualitativ guten Kappen fängt bei ca. 150.- Euro an. Je besser die Anpassung sein soll und je mehr „Arbeit“ der Lattenrost der Matratze abnehmen soll, desto teurer wird dieser auch. Ein Lattenrost, bei welchem ich perfekte ergonomische Einstellungen vornehmen kann, darf auch gerne mal 500.- Euro kosten. Macht aber eben nur Sinn, wenn die Matratze darauf abgestimmt ist und die Einstellungen verarbeiten kann.
Ein Tellerlattenrost ist auch schon ab 250.- Euro zu haben. Auch hier gilt das Gleiche wie oben: Je anpassungsfähiger, desto teurer.
Bei Boxspringunterfederungen beginnt der Preis (wenn wir von Qualität sprechen!) bei ca. 500.- Euro.
Bei allen aufgeführten Varianten geht es um „starre“ Rahmen. Kopf- oder Fussverstellungen (manuell oder motorisch) sind mit einem entsprechenden Aufpreis verbunden.
Wie wird der Lattenrost richtig eingestellt?
Auch die Justierung eines Lattenrostes erfolgt ganz spezifisch auf die Person bezogen, die darauf schläft. Selbstverständlich wird auch die Matratze mit einbezogen, die auf der Unterfederung liegt.
In den meisten Fällen gilt allerdings, dass der Schulterbereich weicher eingestellt werden muss, um den Druck herauszunehmen. Im Gegensatz dazu sollten die Lordose und das Becken aber mehr Unterstützung finden. Da die Einstellmöglichkeiten eines Lattenrostes von Modell zu Modell unterschiedlich sind, gibt es hier allerdings keine allgemeine Regelung.
Sollten Sie Probleme mit der Einstellung Ihres Lattenrostes haben, beraten wir Sie gerne oder kommen in Wuppertal und Umgebung kostenlos vorbei:
Fazit: Welchen Lattenrost soll ich kaufen?
Wie bei Matratzen gibt es nicht die eine optimale Lösung: Der Lattenrost bzw. die Unterfederung muss zur Matratze passen und die Matratze muss zum „Schlafenden“ passen. Deswegen lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Ohne eine anständige Beratung ist die Wahrscheinlichkeit eines Fehlkaufes recht hoch.