Schlaftrainer und Ergonomieberater Bjoern Steinbrink

Daunenbetten oder Federbetten? Das sind die Unterschiede

Geschrieben von Schlafnavigator Bjoern Steinbrink c/o Der Schlafraum | 28. Juni 2017 13:27:30 Z

Daunenbett oder Federbett – das ist hier die Frage. Denn vor dem Kauf einer neuen Daunendecke wollen Sie bestimmt wissen: Was ist eigentlich der genaue Unterschied zwischen Daunen und Federn? Und wie hoch sollte der Anteil an Daunen in einer wirklich guten Daunendecke mindestens sein? Das ist  wichtig, denn der Anteil an Daunen und Federn entscheidet über die Qualität Ihrer Decke. Hier geben wir Ihnen Antworten.

Sie ist nicht nur kuschelig weich und warm – es gibt viele positive Eigenschaften, die für eine Daunendecke sprechen. Um lange Freude daran zu haben, sollten Sie jedoch schon vor dem Kauf den kleinen, aber entscheidenden Unterschied zwischen einer Daune und einer Feder kennen.

Der wichtige Unterschied zwischen Daunen und Federn

Auch wenn sie häufig für ein und dasselbe gehalten werden, unterscheiden sich Daunen und Federn in Wirklichkeit deutlich voneinander. Gleich einmal vorweg: Federn bilden das sichtbare Federkleid von Vögeln im Allgemeinen – Daunen hingegen meinen das feine Untergefieder speziell von Enten und Gänsen.

Den offensichtlichsten Unterschied zwischen Daunen und Federn bildet der Kiel. So besteht der mittlere Teil einer Feder aus einem deutlich sichtbaren und auch deutlich spürbaren Federkiel. Im Gegensatz zur Feder besitzt die Daune keinen solchen Kiel. Das macht sie sehr viel weicher und leichter als die Feder.

Das Aussehen einer Feder dürfte jeder sofort vor Augen haben. Aber wie sehen eigentlich Daunen aus? Daunen können unterschiedlich groß sein und erinnern in ihrem Aussehen nicht so sehr an eine klassische Feder, sondern eher an eine Schneeflocke. Durch ihren strahlenförmigen Umriss lässt die Daune isolierende Luftpolster entstehen. Diese können die Wärme der Enten und Gänse speichern und wirken zudem temperaturausgleichend – im Winter schützen sie die Tiere vor Kälte, im Sommer vor Hitze.

Welche Eigenschaften haben Daunendecken und Federdecken?

Nun aber zum Wesentlichen: Was kann eine Daune, was eine normale Feder nicht kann?
Im Blogbeitrag “Warum Daunendecken optimal für guten Schlaf sorgen“ haben wir bereits ausführlich die vielen Vorteile von Daunen besprochen. Sie sind extrem leicht und wärmen trotzdem ideal, sie gleichen die Temperatur aus und sie bieten einen Kuschelfaktor, der Synthetikdecken in den Schatten stellt.

Federn hingegen lassen diese positiven Eigenschaften vermissen und wärmen vor allem nicht – sie sorgen in Federdecken und -kissen lediglich für mehr Gewicht und Füllmenge. Dafür sind sie jedoch auch sehr viel günstiger als die hochwertigen Daunen. Genau deshalb sind vor allem in günstigen Daunendecken die teuren Daunen häufig mit Federn gemischt.

Aber ist es dann hilfreich, eine Decke mit hohem Federanteil zu kaufen? – Eigentlich nicht, empfiehlt Daunen-Experte Michael Gouram von unserem Partner-Standort Betten Sauer in Köln: “Die beste Daunendecke ist zu 100% mit Daunen gefüllt, alles andere macht eigentlich kaum Sinn.”
Zwar ist eine Decke mit reiner Daunenfüllung teurer als eine mit einem Gemisch aus Daunen und Federn, jedoch lohnt sich die Investition. Denn: “Eine gut gepflegte Daunendecke hält bis zu 20 Jahre, manchmal sogar 30 Jahre und sieht noch aus wie neu”, weiß der Experte.

Daunen und Federn: Was ist wofür am besten geeignet?

Daunenbettdecke: Jetzt wird’s kuschelig

Da Daunen keinen Kiel haben, kann für eine Daunendecke ein sehr dünner, offenporig gewebter Stoff verwendet werden. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Daune ihren positiven Einfluss auf unser Schlafklima voll entfalten kann. So kommt etwa unser Dampf (und wir schwitzen in der Form von Dampf) problemlos durch den dünnen Stoff hindurch und die Daune kann optimal temperaturausgleichend wirken.

Sobald die Füllung der Bettdecke jedoch aus einem Gemisch von Daunen und Federn besteht, muss der Stoff der Daunendecke deutlich dicker und auch dichter gewebt sein. Schließlich könnten sonst die Kiele der Federn durch den Stoff hindurch stechen. Der dichter gewebte Stoff hat allerdings einen ganz entscheidenden Nachteil: Die Daune kann nur noch in geringerem Maße wirken. Das hat zur Folge, dass die Decke nicht mehr so warm ist und nicht mehr so temperaturausgleichend wirken kann wie eine Zudecke mit reiner Daunenfüllung.

Zudem sind Deckbetten mit hohem Feder-Anteil auch noch schwerer – schließlich sorgen Federn nur für Gewicht und Füllmenge. Die berühmte Leichtigkeit der Daunendecke geht somit verloren.

 

 

Es gilt für Bettdecken also grundsätzlich: Je höher der Daunenanteil in der Füllung, desto besser. Die hochwertigste Daunendecke ist zu 100% mit Daunen gefüllt – dann ist sie am leichtesten, wärmsten und klimatisiert am besten.

Wer nicht ganz so hohe Ansprüche hat und lieber ein wenig sparen möchte, kann aber auch mit einer Bettdecke, die zu 90% mit Daunen und zu 10% mit Federn gefüllt ist, noch glücklich sein. Ein Verhältnis von 60% Daunen und 40% Federn sollte bei einer Daunendecke auf keinen Fall unterschritten werden. Allerdings sollten Sie sich auch in diesem Fall schon im Fachgeschäft beraten lassen, ob eine hochwertige Synthetikdecke nicht die bessere Alternative für Sie darstellen kann.

Federkissen: Immer kühlen Kopf bewahren

Nach dieser Beschreibung könnte man schnell auf die Idee kommen, dass auch das kuscheligste und bequemste Kopfkissen mit möglichst vielen Daunen gefüllt ist. Aber Achtung: Bei Kissen ist das genaue Gegenteil der Fall: Hier sollte der Federanteil deutlich höher als der Daunenanteil sein. Federkissen sind deshalb meist zu 70% mit Federn und 30% mit Daunen oder 80% mit Federn und 20% mit Daunen gefüllt. Das hat vor allem zwei Gründe.

Um einen optimalen Schlafkomfort bieten zu können, muss ein Kissen erstens im Gegensatz zur Bettdecke eine gewisse Schwere und Stützwirkung aufweisen. Eine reine Daunenfüllung ist für Kissen daher nicht geeignet. Denn Daunen sind zu leicht und gleichzeitig zu weich – so würden Sie in einem Kissen mit reiner Daunenfüllung mit Ihrem Kopf sofort einsinken, was auf Dauer beispielsweise zu Nackenverspannungen und Rückenschmerzen führen würde. Federn hingegen sorgen für das nötige Gewicht des Kissens und bieten eine optimale Stützwirkung für Kopf und Nacken, so dass Sie immer bequem liegen.

Zudem gilt zweitens: Je höher der Anteil an Daunen, desto wärmer das Kissen oder die Decke. Im Schlaf wollen es die meisten Menschen am Kopf jedoch lieber kühl haben. Deshalb sind Federn für Kissen besser geeignet, denn im Gegensatz zu Daunen üben diese keinen wärmenden Effekt aus.

Hinzu kommt noch ein weiterer Faktor: Weil man mit dem Kopf auf dem Kissen liegt, würden die empfindlichen Daunen quasi “kaputt gedrückt” und somit schnell an Qualität verlieren. Hochwertige und vor allem teure Daunen sind also zu schade für eine Kissenfüllung. Federn dagegen sind deutlich robuster als Daunen und finden schnell zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Somit bleibt auch die Qualität der Kissen länger erhalten.

Fazit zum Vergleich der Daunenbetten und Federbetten

Auch Sie träumen schon lange von einem kuschelig weichen und warmen Himmelbett? Dann sollten Sie auf jeden Fall die Unterschiede zwischen Daunen und Federn kennen. Daunen haben einen positiven Einfluss auf unseren Schlaf: Sie sind extrem leicht, zart und warm und wirken temperaturausgleichend. Federn hingegen sorgen lediglich für Gewicht und Füllmenge, wärmen nicht und sind deshalb eigentlich nur für Kopfkissen geeignet.

Für Decken sollten Sie im besten Fall eine reine Daunenfüllung wählen. Denn sobald Federn beigemischt sind, muss der Stoff der Decke dichter gewebt sein – somit kann die Daune ihre positive Wirkung auf unser Schlafklima nicht mehr voll entfalten. Bei Kissen ist das genaue Gegenteil der Fall, hier sollte der Anteil an Federn deutlich höher sein als der an Daunen – denn Federn sorgen für das nötige Gewicht sowie die Stützwirkung des Kissens. Sollten Sie noch mehr Fragen rund um das Thema Daune haben, vereinbaren Sie einfach einen Beratungstermin.